Alle Empfehlungen

Drucken

Alle Empfehlungen

Autor
Linde, Gunnel

Mit Jasper im Gepäck

Untertitel
Ab 7 Jahre zum Selbstlesen, ab 5 zum Vorlesen.
Beschreibung

1972 ist diese freundliche Geschwistergeschichte von Annelie und Nicklas in Schweden erschienen, eine ganze Generation später liegt sie nun auch in der deutschen Übersetzung vor. Es ist eine klassische, humorvolle und recht temporeiche Abenteuergeschichte mit der herrlichen Tante Tinne in der Rolle der ausgetricksten Erwachsenen.

Verlag
Gerstenberg Verlag, 2010
Format
Gebunden
Seiten
160 Seiten
ISBN/EAN
978-3-8369-5319-1
Preis
12,95 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Gunnel Linde, geboren 1924 in Stockholm, hat über 40 Kinderbücher veröffentlicht. Für ihr Gesamtwerk ist sie mit dem Astrid-Lindgren-Preis geehrt worden. Der weiße Stein, ihr wichtigstes Buch, wurde mit der Nils-Holgersson-Plakette ausgezeichnet.

Zum Buch:

1972 ist diese freundliche Geschwistergeschichte von Annelie und Nicklas in Schweden erschienen, eine ganze Generation später liegt sie nun auch in der deutschen Übersetzung vor. Es ist eine klassische, humorvolle und recht temporeiche Abenteuergeschichte mit der herrlichen Tante Tinne in der Rolle der ausgetricksten Erwachsenen.

Tante Tinne lebt mit ihrem Kanarienvogel in einer kleinen schwedischen Stadt. Sie ist eine sehr feine Dame, häkelt gerne und hat Manieren. Vor allem aber hat Tante Tinne viele gute Einfälle. Einer davon ist, mit ihrer Nichte Annelie und ihrem Neffen Nicklas eine einwöchige Kopenhagen-Reise zu unternehmen. Wunderbar finden die Kinder dieses Vorhaben, obwohl sie die Tante eigentlich gar nicht richtig kennen. Die Eltern zögern: wird die kinderlose, schrullige, eher „zarte“ Tante das schaffen? Aber dann erscheint allen die Idee als doch sehr praktisch und mit dem Versprechen der Kinder, sich anständig zu benehmen, kann die Reise losgehen.

Es beginnt harmlos. Die drei verreisen, wohnen in einem Hotel, und die Kinder sind nett und fürsorglich. Den ersten Ferientag verbringen sie im Zoologischen Garten. Dort nehmen Annelie und Nicklas an einer Lotterie teil. Hauptgewinn: ein Zwergpony. Natürlich ahnt jeder sofort, was bei dieser Ziehung herauskommen wird: Jasper, das Zwergpony, gehört jetzt ihnen! Und nun nimmt das Geschehen seinen Lauf. Beide sind nämlich wild entschlossen, sich auf keinen Fall von dem Pony zu trennen, und sie beschließen sicherheitshalber, zumindest bis sie wieder zu Hause sind, Jasper zu verstecken.
So kommt es, dass die restliche Ferienzeit Nicklas‘ und Annelies Erfindungsreichtum herausfordert, denn es gilt, mit ihrer Tante die Sehenswürdigkeiten Kopenhagens zu besuchen und gleichzeitig, von Tante Tinne und dem Hotelpersonal unbemerkt, das Pony im Hotel zu verstecken. Wie wird man Jasper während der Heimreise im Schlafwagenabteil nach Hause schmuggeln können? Die Tante, die, nicht an Kinder gewöhnt, die vielleicht merkwürdigsten Ferien ihres Lebens verlebt, wundert sich nicht wenig über die beiden. Doch sie ist überzeugt von ihrer Harmlosigkeit und Wohlerzogenheit.  Sie glaubt lieber an Hotelportiers, die sich in Kleiderschränken verstecken und im Zimmer der Kinder wiehern, als an ihren Erklärungen zu zweifeln. In witzigen Postkarten, verfasst im wunderbarsten Tanten-Ton, beschreibt sie allabendlich den Eltern ihre Sicht der Ereignisse – zur Freude der Leser, die doch immer mehr wissen und denen es ganz offensichtlich nicht schwer fällt, sich voll und ganz mit den gewieften Kindern und ihrer Aufgabe zu identifizieren.

Natürlich geht die Geschichte für Pony, Kinder und Tante gut aus, sie ist auch ganz und gar harmlos und auf charmante Weise „altmodisch“ vergnüglich. Das Netteste für erwachsene Vorleser  ist sicher die Atmosphäre dieses im Original rund  40 Jahre alten Kinderbuches. Das Lesen oder Vorlesen lohnt sich sehr; eine so herrliche Tante gibt es heute vielleicht gar nicht mehr. Die Illustratorin, die die Geschichte mit frechen, kommentierenden Zeichnungen versehen hat, ist, ein netter Zufall, im Jahr der schwedischen Erstveröffentlichung geboren worden.

Claudia Biester, Autorenbuchhandlung Marx & Co., Frankfurt