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Die verlorenen Wörter

Autor
Macfarlane, Robert

Die verlorenen Wörter

Untertitel
Aus dem Englischen von Daniele Seel. Illustrationen: Jackie Morris
Beschreibung

Die Weide, deren Zweige im Wind wispern und wogen: Wie viele wunderbare Bilder hält die Natur für uns bereit, poetische Bilder, die wir bald nicht mehr beim Namen nennen können, weil uns die Worte abhanden gekommen sind. Worte wir Molch, Lerche, Farn, die aus dem Sprachschatz der Kinder verschwinden – Robert Macfarlane hat sie in Buchstabenrätseln und Versen wieder eingefangen und Jackie Morris sorgt mit ihren goldgrundigen Aquarellen dafür, dass sie ein Stück Ewigkeit atmen. Ein zauberhaft schönes Buch!
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Matthes & Seitz Verlag, 2018
Seiten
134
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-95757-622-4
Preis
38,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Robert Macfarlane, geboren 1976 in Nottinghamshire, studierte Literaturwissenschaft in Cambridge, und begann schon als Kind mit dem Bergsteigen. Sein erstes Buch Mountains of the Mind (2003) erhielt zahlreiche Preise, darunter den Somerset Maugham Award. Nach einer wissenschaftlichen Arbeit über Plagiate im 19. Jahrhundert veröffentlichte er 2007 The Wild Places. Es wurde von Kritik und Publikum gefeiert und zur Grundlage einer bbc-Dokumentation. 2012 erschien die Fortsetzung Old Ways. 2011 wurde Macfarlane, der auch als Essayist und Kritiker für den Guardian tätig ist, zum Mitglied der Royal Society of Literature ernannt.

Zum Buch:

Die Weide, deren Zweige im Wind wispern und wogen: Wie viele wunderbare Bilder hält die Natur für uns bereit, poetische Bilder, die wir bald nicht mehr beim Namen nennen können, weil uns die Worte abhanden gekommen sind. Worte wir Molch, Lerche, Farn, die aus dem Sprachschatz der Kinder verschwinden – Robert Macfarlane hat sie in Buchstabenrätseln und Versen wieder eingefangen und Jackie Morris sorgt mit ihren goldgrundigen Aquarellen dafür, dass sie ein Stück Ewigkeit atmen. Ein zauberhaft schönes Buch!

Wohin das Licht fällt, kommt auch sie, die sich reckt und bauscht, durch Schlüssellöcher in leere Stiegen rankt: die Brombeere, saftig und glänzend, die dornig-süße Frucht. Neben ihr besteht nichts, sie umschlingt alles – ganz anders als die sanfte Heide, die „gemeinsam wächst mit Durmentill, Mooskissen, der Flechten Gefieder“ oder sich das Moor teilt mit „Affodill und Mollbeere, Wollgras und Krähenbeere“. Unvergesslich sind die Momentaufnahmen der Tiere und Pflanzen in den Aquarellen mit mittelalterlich anmutendem Goldgrund! Und wer vorher im Buchstabenwald gefunden hat, woraus sich Wiesel, Zaunkönig und Farn zusammensetzen, dem kommen mit den assoziativ-offenen, beschwörenden Gedichtzeilen der Akrostichen die Erinnerungen, Gerüche und oszillierenden Bilder wieder, das Flirren in der Luft, wenn die Zeit still steht und man auf Entdeckungsreise geht in Wiesen und Wald, die Sinne gespitzt, ganz gleich zu welcher Jahreszeit.

Kunst, Natur und Poesie – perfekt aufeinander abgestimmt – erwarten Leserinnen und Leser in diesem Meisterwerk, das auf jeder Seite erneut sein Füllhorn ausschüttet für die, die Herz, Seele und Augen offenhalten auf der Suche nach den schönsten, einfachsten und bezauberndsten Bildern vom Leben.

Susanne Rikl, München