Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Jacobs, Frank

Seltsame Karten

Untertitel
Ein Atlas kartographischer Kuriositäten. Aus dem Englischen von Matthias Müller
Beschreibung

Dieses Buch versammelt ein gutes Dutzend der skurrilsten kartographischen Irrtümer aus den letzen Jahrhunderten. Da gilt Kalifornien als eine riesige Insel, Waterloo liegt nur einen Steinwurf vom Meer entfernt, wo eigentlich Meer sein müsste, ist Land, und wo Land sein müsste, Meer. Eine Tour de Farce von besonderer Eleganz, mit unterhaltsamen Texten unterstrichen und ganz ausgezeichnet zum Vor- und Zurückblättern geeignet.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Liebeskind Verlag, 2012
Format
Gebunden
Seiten
124 Seiten
ISBN/EAN
978-3-935890-98-4
Preis
29,80 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Frank Jacobs wurde 1971 im flandrischen Bree geboren. Er studierte Klassische Philologie und Journalistik. Nach seinem Universitätsabschluss arbeitete er als Zeitungsredakteur in Limburg und Antwerpen, heute ist er hauptberuflich für die belgische Botschaft in London tätig. 2006 rief Frank Jacobs seinen Blog »Strange Maps« ins Leben, seit 2011 schreibt er für die New York Times den Blog »Borderlines«, wo er kuriosen Geschichten über internationale Grenzen nachgeht.

Zum Buch:

Ein Mann und seine Passion. Bereits in seiner Schulzeit übte das Betrachten und Sammeln von Karten und Atlanten eine wahre Faszination auf den späteren Philologen und Journalisten Frank Jacobs aus. Eine Leidenschaft, der er auch heute noch beherzt nachgeht und die zu guter Letzt in einen Webblog mündete, den er lakonisch „Strange Maps“ nannte und dessen Ziel einzig darin besteht, kartographische Kuriositäten zusammenzutragen. Das war 2006. Drei Jahre später hatte der Blog bereits die Marke von 10 Millionen Besuchern überschritten.

In dem vorliegenden, aufwendig gestalteten „Atlas“ hat Jacobs nun seine besten, will heißen: skurrilsten Karten zusammengestellt, die dem Betrachter weit mehr als nur ein belustigtes Kopfschütteln abfordern.

Da gibt es z.B. „Die erste falsche Karte des wahren Nordens“, in deren Mitte ein kahler magnetischer Felsbrocken den Nordpol markiert, um den herum vier riesige Fantasieländer gruppiert sind. Diese Karte stammt von niemand Geringerem als dem berühmten Mercator und sie hielt sich noch weit bis ins 17. Jahrhundert.

Dann diese kunterbunt kolorierte Karte aus dem Jahr 1831, auf der – soweit damals bekannt – die höchsten Berge der Welt abgebildet sind, jedoch so, als würden sie alle aus einem einzigen gemeinsamen Gebirge herauswachsen.

Es gibt auch Karten, die Länder darstellen, die es nie gegeben hat, z.B. „Groß-Belgien“ oder „Neu-Schweizerland“. Oder diese eine Karte, die mir besonders gut gefallen hat und die „California“ als eine Insel zeigt, eine Annahme, die erst im 18. Jahrhundert widerlegt wurde.

Ob nun politische Karten, Propaganda- oder Seekarten, U-Bahn-Netze oder Schlachtenpläne, hier vereinigen sich Karten und Darstellungen, die den heutigen Betrachter zum erstaunten Verweilen einladen und die, zusammen mit den dazugehörigen, teilweise sehr humorvollen Texten und Anekdoten, ein äußerst kurzweiliges Vergnügen bieten.

Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln