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Autor
Gruen, Sara

Wasser für die Elefanten

Untertitel
Roman. Aus dem Englischen von Eva Kemper
Beschreibung

Es war die beste Zeit seines Lebens,es war die schlimmste Zeit seines Lebens Letztes Jahr in Chicago: Der über 90-jährige Jacob Jankowski beobachtet, wie ein Zirkus seine Zelte aufschlägt. In ihm werden Erinnerungen an eine Zeit wach, die die beste und die schlimmste seines Lebens war.
(Klappentext)

Verlag
Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2009
Format
Taschenbuch
Seiten
416 Seiten
ISBN/EAN
978-3-499-24845-0
Preis
9,99 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Sara Gruen schrieb vor >Wasser für die Elefanten< zwei Jugend­romane. Sie lebt mit Mann, drei Kindern, vier Katzen, zwei Ziegen, zwei Hunden und einem Pferd in North Carolina. Derzeit arbeitet sie an ihrem vierten Roman.

Zum Buch:

Eigentlich wollte Jacob Jankowski nach Beendigung seines Studiums der Tiermedizin in die väterliche Praxis einsteigen, doch seine Zukunft sollte sich ganz anders als geplant gestalten: Nach dem plötzlichen Unfalltod seiner Eltern kann Jacob sein teures Studium nicht fortsetzen, da ihm die Mittel fehlen, die Gebühren für die teure Eliteuniversität aufzubringen. Er hatte nicht geahnt, dass seine Eltern ihr Haus mit einer Hypothek belastet hatten, um sein Studium zu finanzieren. Es wird zwangsversteigert, und die Bank streicht alles Geld ein. Ohne Perspektive, völlig mittellos und verzweifelt, springt Jacob, um all dem zu entfliehen, auf einen fahrenden Güterzug auf. Damit beginnt für ihn ein ungeahntes Abenteuer.  Sara Gruen lässt den mittlerweile über 90 Jahre alten Jacob von seiner wilden Zeit erzählen. Er lebt mittlerweile in einem Altenheim, kämpft mit der Mühsal und den Beschwerden des Alters und wehrt sich nach Kräften dagegen, als alter Mensch nicht ernst genommen zu werden. Die Schilderungen der alltäglichen Situation im Altenheim sind der Autorin treffend gut gelungen. Voller Sympathie beschreibt sie die Grenzen seiner Handlungsfähigkeit und den aussichtslosen Kampf des alten Mannes gegen den Verfall und unwürdige Behandlung. 

Als ein Zirkus in der Stadt gastiert, erinnert sich Jacob Jankowski an seine Zeit beim Zirkus, denn der Zug auf den er vor mehr als 70 Jahren aufgesprungen war, war einer der legendären Zirkuszüge. Dass es sie einmal gegeben hat, habe ich erst aus diesem wunderbaren Buch erfahren. Jacob erzählt aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise, der großen Depression in den USA. Viele Menschen haben alles verloren, kämpfen ums nackte Überleben. Es ist eine Zeit ohne die uns so selbstverständlichen visuellen Medien. Mit dem Zirkus aber kommt das Exotische, das Unbekannte, die Sensation in die Stadt. Der Zirkus ist eine Welt der Illusionen, nach denen es die Menschen so dürstet. Sie können ihr Elend für eine kurze Zeitspanne vergessen, Zirkus fasziniert Jung und Alt.   Sara Gruens „Wasser für die Elefanten“ ist eine zärtliche Hommage an eine untergegangene Institution und zugleich ein packendes Stück harter Sozialgeschichte. Sie zeigt uns Glanz und Elend der Artisten und des Zirkuslebens, verschweigt nicht die oft praktizierte Tierquälerei, schildert die gnadenlose Ausbeutung der Zirkusarbeiter und den bis aufs Blut ausgetragenen Konkurrenzkampf ums Überleben der Zirkusse untereinander.  Die pralle und farbenprächtige Handlung und ihre interessanten Protagonisten, die wirkungsvoll eingesetzten Tatsachen aus der Geschichte der amerikanischen Wanderzirkusse und nicht zuletzt die spannende Erzählweise garantieren ein nachhaltiges Lesevergnügen.  Ralph Wagner, Ypsilon Buchladen & Café