Zum Buch:
Meike Urbanski lebt in Hamburg, hat einen politisch-korrekten, Biokost verzehrenden und Peugeot-Salzmühlen-besitzenden Freundeskreis, einen Künstler zum Partner und übersetzt “Hausfrauenpornos” – bis ihr der große Wurf gelingt. Sie wird die deutsche Stimme des Pulitzer-Preisträgers Henry LaMarck.
Es gibt da nur ein Problem: Seit Henry in einer Talkshow, einen “Jahrtausendroman” angekündigt hat (eigentlich nur, um Elton John auszubooten), leidet er an einer Schreibblockade. Nun ist ihm seine Verlegerin auf den Fersen, um das Manuskript einzufordern, und Henry macht sich aus dem Staub, will heißen: er tauscht sein Appartement in Chicago gegen eine Hotelsuite um die Ecke und bemitleidet sich selbst. Dieser Zustand ändert sich rapide, als er in der Zeitung das Bild eines jungen Börsianers entdeckt, in welches er sich Hals über Kopf verguckt und somit zu neuer Inspiration gelangt.
Besagter Börsianer ist der Deutsche Jasper Lüdemann, der in einer Chicagoer Bank kurz vor der großen Karriere steht, sich aber mit Aktienspekulationen in eine äußerst heikle Situation manövriert hat. Als Henry schließlich Jasper ausfindig macht und erste zarte Bande zu knüpfen versucht, kommt ihm Meike in die Quere, die alle Beziehungen in Hamburg abgebrochen hat und nun in Chicago auf der Suche nach Henry und dem “Jahrtausendroman” ist. Allerdings läuft sie zunächst Jasper in die Arme, und als dieser mehr Interesse an ihr als an dem gefeierten Autor zeigt, fangen die Probleme erst richtig an.
Kristof Magnusson hat mit seinem Roman eine großartige Mischung aus Gesellschaftssatire, Liebesroman und Screwballkomödie abgeliefert, und wem das nicht reicht: In “Das war ich nicht” erfährt man obendrein, wie die aktuelle Wirtschaftskrise wirklich zu Stande kam!
Silke Bexhöft, Autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt