Zur Autorin/Zum Autor:
Die “geschlossene Anstalt” ist die institutionelle Praxis, in der sich “Disziplin” organisieren, nützlich machen und tradieren lässt. Ihre Prinzipien finden sich wieder in der geschlossenen “höfischen Gesellschaft”, in den geschlossenen Gemeinschaften protestantischer Sekten, schließlich in der geschlossenen Welt der Fabriksiedlung. Die Prinzipien, die sich durch die Jahrhunderte im Kloster (nicht zuletzt wirtschaftlich) bewährt hatten, konnten im 19. Jahrhundert für die Bedürfnisse der Industriearbeit verallgemeinert werden. Die Wiederveröffentlichung der Untersuchung arbeitet mit historischen Fallstudien und Längsschnitten und bietet einen vereinheitlichenden Ansatz, der Max Weber, Norbert Elias und Michel Foucault zugleich kritisiert und miteinander vermittelt. In einer neuen Einleitung wird die Linie von der industriellen Disziplin zur “zuverlässigen Selbst-Instrumentalisierung” gezogen, wie sie heute von den Arbeitskraft-Unternehmern verlangt wird.