Zum Buch:
Ein Mädchen aus Berlin und ein Junge aus Somalia wollen helfen und geraten dabei – zuerst jeder für sich und dann beide zusammen – in große Gefahr. Mit Karin Kochs Jugendroman in bester Erich-Kästner-Tradition ist man sofort mittendrin: mitten in Berlin, mitten im Leben von Juni und Sahal, und zwangsläufig auch mitten im Schlamassel!
Eigentlich geht es Juni besser, seit sich ihre Eltern getrennt haben und sie mit ihrem Vater in der Nähe von Potsdam lebt. Aber ausgerechnet in den Schulferien fährt der zu einem Forschungsprojekt nach Ecuador, und Juni soll so lange zu ihrer Mutter nach Berlin ziehen. Und dieser Frau fällt ja schon bei Wochenendbesuchen nichts Besseres ein, als die 14-jährigeTochter pro Tag einen Tagesplan schreiben zu lassen. Das hält doch kein Mensch aus!
Sahal hat eigentlich richtig Glück gehabt, dass er die Flucht von Somalia nach Deutschland lebend überstanden hat. Aber warum ist er dann aus seinem Heim geflohen und lebt auf einem Kreuzberger Friedhof? Die beiden Jugendlichen kennen sich von Junis Schule; dort hat Sahal mit der Unterstützung eines Übersetzers von seiner Flucht erzählt. Wochen später, kurz vor Beginn der Sommerferien, begegnen sie sich zufällig mitten in Kreuzberg wieder. Eigentlich die perfekte Fügung des Schicksals. Aber Juni belügt ihre Eltern, um Sahal helfen zu können, und die beiden verstecken sich in der Wohnung eines alten Grundschulfreundes. Und dann findet Juni heraus, weshalb Sahal auch in Berlin auf der Flucht ist. Das ist schlecht, denn jetzt wird es für die beiden richtig gefährlich.
Wieviel „eigentlich“ kann ein junger Mensch vertragen? Und ist es nicht besser, einander zu helfen, als in diesen eigentlich – aber doch nicht wirklich – guten Zuständen weiterzuleben? Ein spannendes Großstadtabenteuer mit vielen gründlichen Blicken hinter die Fassaden der Erwachsenen, erfrischend rebellisch und – soviel darf verraten werden – mit gutem Ausgang für Juni und Sahal, die richtig gute Freunde werden.
Susanne Rikl, München