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Autor
Kruse, Andreas (Hg)

Kreativität und Medien im Alter

Untertitel
Beschreibung

Welche Altersbilder bestimmen – bewusst oder unbewusst – jenseits der 60 unser gesellschaftliches Handeln? Schaffen es Avantgardisten des Alters wie Udo Lindenberg oder Mick Jagger, das jugendliche Image von Kreativität zu brechen? Ein aufschlussreicher, multidisziplinärer wissenschaftlicher Sammelband, der aus psychologischer, soziologischer, medizinpsychologischer, politischer und theologischer Perspektive Fragen zum kreativen Potenzial der älteren Generation und deren Umgang mit Medien und Technik aufwirft, bestehende Tendenzen untersucht und realisierbare Zukunftsperspektiven aufzeigt.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Universitätsverlag Winter, 2012
Format
Kartoniert
Seiten
278 Seiten
ISBN/EAN
9783825360153
Preis
40,00 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Andreas Kruse ist Professor für Gerontologie und Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg. Seine Forschungsgebiete sind Verarbeitung von Grenzsituationen, Potenziale des Alterns und Lebensqualität bei Demenzerkrankungen. Er ist Vorsitzender der Altenberichtskommission der Bundesregierung sowie der EKD-Kommission “Altern”.

Zum Buch:

Welche Altersbilder bestimmen – bewusst oder unbewusst – jenseits der 60 unser gesellschaftliches Handeln? Schaffen es Avantgardisten des Alters wie Udo Lindenberg oder Mick Jagger, das jugendliche Image von Kreativität zu brechen? Ein aufschlussreicher, multidisziplinärer wissenschaftlicher Sammelband, der aus psychologischer, soziologischer, medizinpsychologischer, politischer und theologischer Perspektive Fragen zum kreativen Potenzial der älteren Generation und deren Umgang mit Medien und Technik aufwirft, bestehende Tendenzen untersucht und realisierbare Zukunftsperspektiven aufzeigt.

Vernetztes Wohnen, die Rolle von Fernsehen, Kino und Internet für selbstverantwortliches und kreatives Leben im Alter – viele spannende Beiträge zeichnen diesen umfangreichen Band aus. Ich würde empfehlen, den letzten Beitrag zuerst zu lesen. Er stellt die Preisträger des Otto-Mühlschlegel-Preises “Zukunft Alter” der Robert Bosch Stiftung im Jahr 2010 vor: eine 82-jährige, die mit ihrem Kurzfilm über “Die Kinderstube der Florfliege” die Medienfachleute der Jury überzeugte, eine weitere Seniorin, deren Homepage mit Tipps zum Selbstschutz vor Betrügereien durch die Medien bekannt wurde und mittlerweile von Polizei, Kommunen und dem Bundesfamilienministerium empfohlen wird, aber auch Gruppen – Film- und Videoamateure, Netzwerkgründer –, die eine Nutzung des Internets als Lernmedium, zum Erfahrungsaustausch und zur Zusammenarbeit mit Gleichaltrigen ermöglichen.

Das alles sind Menschen, die es wagen, aus dem “Rentnerbeige” heraus zu treten, Normen in Frage zu stellen und Neues zu beginnen. Dazu ermutigt dieser Band mit Vorschlägen und Perspektiven. Neben dem, das es zu verändern gilt – wie dem leider immer noch vorherrschenden defizitorientierten Verständnis von Alter in unserer Kultur– überwiegt die Aufbruchsstimmung in den Texten. Dennoch: Es liegt an einem selbst, ob man sich zum “Sand im Getriebe” erklären lässt oder lieber die Rolle vom “Salz der Gesellschaft” übernimmt.

Susanne Rikl, München