Zum Buch:
Dan Sommerdahl liebt seine Familie, seinen Hund, sein idyllisches Christianssund und vor allem seinen schnittigen Firmenwagen, einen schwarzen Audi A6. Probleme hat er mit dem Job, der ihm dieses Leben im Luxus sichert – eine stressbedingte Depression hat seine steile Karriere vom Werbetexter zum Kreativdirektor jäh unterbrochen. Zwar ist die dunkle Phase, in der er zusammengekrümmt unter der Bettdecke lag, überstanden, aber die Sinnkrise hält an.
Der Mord an der Putzfrau in „seiner“ Firma reißt ihn aus den zermürbenden Überlegungen, wie es weitergehen soll, lenkt ihn von seinem existentiellen Problem ab und beschert uns einen neuen, attraktiven, kahlköpfigen Detektiv. Der ermittelnde Kommissar Flemming Torp, sein langjähriger bester Freund, ist alles andere als begeistert von der Einmischung des treffsicher kombinierenden Konkurrenten, will und kann auf dessen Insiderwissen aber keineswegs verzichten. Erschwerend kommt hinzu, dass die beiden früher in dasselbe Mädchen verliebt waren – Marianne, mittlerweile Dans Frau und Torps Vertraute.
Es bleibt nicht bei dem einen Mord, aber die beiden Freunde lösen den Fall bravourös und entlarven gemeinsam das inhumane Verhalten der vermeintlichen Gutmenschen von Christianssund – auch wenn dabei leider „Luffe“, der treue Labrador der Familie Sommerdahl, sein Leben lassen muss.
Mit diesem Krimidebüt – jetzt endlich auf Deutsch – kann man gut und gerne seine Herbst- und Winterabende verbringen. Er lädt geradezu dazu ein, sich in einem Ohrensessel am flackernden Kaminfeuer zurückzuziehen und sich an die dänischen Fjorde zu träumen. Anna Grue erzählt ihre Kriminalstory mit raffinierten Überraschungen, manchmal ein wenig langatmig, aber immer mit Blick auf die persönlichen Geschichten, Träume und Ängste der beteiligten Personen und mit viel Mitgefühl.
Brigitte Hort, Eitorf – www.hort-pr.de