Zum Buch:
Ein Mann und seine Passion. Bereits in seiner Schulzeit übte das Betrachten und Sammeln von Karten und Atlanten eine wahre Faszination auf den späteren Philologen und Journalisten Frank Jacobs aus. Eine Leidenschaft, der er auch heute noch beherzt nachgeht und die zu guter Letzt in einen Webblog mündete, den er lakonisch „Strange Maps“ nannte und dessen Ziel einzig darin besteht, kartographische Kuriositäten zusammenzutragen. Das war 2006. Drei Jahre später hatte der Blog bereits die Marke von 10 Millionen Besuchern überschritten.
In dem vorliegenden, aufwendig gestalteten „Atlas“ hat Jacobs nun seine besten, will heißen: skurrilsten Karten zusammengestellt, die dem Betrachter weit mehr als nur ein belustigtes Kopfschütteln abfordern.
Da gibt es z.B. „Die erste falsche Karte des wahren Nordens“, in deren Mitte ein kahler magnetischer Felsbrocken den Nordpol markiert, um den herum vier riesige Fantasieländer gruppiert sind. Diese Karte stammt von niemand Geringerem als dem berühmten Mercator und sie hielt sich noch weit bis ins 17. Jahrhundert.
Dann diese kunterbunt kolorierte Karte aus dem Jahr 1831, auf der – soweit damals bekannt – die höchsten Berge der Welt abgebildet sind, jedoch so, als würden sie alle aus einem einzigen gemeinsamen Gebirge herauswachsen.
Es gibt auch Karten, die Länder darstellen, die es nie gegeben hat, z.B. „Groß-Belgien“ oder „Neu-Schweizerland“. Oder diese eine Karte, die mir besonders gut gefallen hat und die „California“ als eine Insel zeigt, eine Annahme, die erst im 18. Jahrhundert widerlegt wurde.
Ob nun politische Karten, Propaganda- oder Seekarten, U-Bahn-Netze oder Schlachtenpläne, hier vereinigen sich Karten und Darstellungen, die den heutigen Betrachter zum erstaunten Verweilen einladen und die, zusammen mit den dazugehörigen, teilweise sehr humorvollen Texten und Anekdoten, ein äußerst kurzweiliges Vergnügen bieten.
Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln