Zum Buch:
Die wahrscheinlich schönste Liebesgeschichte des Jahres, urteilt Elmar Krekeler (DIE WELT) über dieses Buch. Das sind große Worte über eine Geschichte, die kaum über das befangene, unbeholfene, trotzige Umeinander-Werben von Hitomi und Takeo hinausgeht. Aber, fest steht doch: zu entdecken ist ein zauberhafter, behutsam erzählter kleiner Roman, der auf allen Seiten ganz leise von Liebe in ihren unterschiedlichen Facetten erzählt.
Im Kern geht es um vier Personen. Haruo Nakano, Inhaber eines Trödelladens und seine Schwester Masayo, eine fünfzigjährige Puppenmacherin, die dort häufig aushilft, außerdem um Hitomi, die Ich-Erzählerin, und Takeo, beide um die dreißig, die bei Herrn Nakano als Angestellte arbeiten. Hitomi versucht, Takeo näher zu kommen. Er ist auch gar nicht abgeneigt, doch alle Versuche bleiben an seiner unbeholfenen Schüchternheit hängen. Die Konstellationen zwischen den vier Protagonisten, die einander in zurückhaltender Zuneigung verbunden sind, wechseln. Da gibt es immer wieder Unterhaltungen zwischen den Frauen. Wie kann man sich so aufregen, wenn ein Mädchen in der Wut einmal etwas sagt, was es gar nicht so meint? Oder?, sagte ich (
) Masayo überlegte mit ernster Miene. Kann man jemanden mit über zwanzig eigentlich noch ein Mädchen nennen?, fragte sie nachdenklich. (
) Und eine Frau über fünfzig?, fuhr Masayo nun noch ernsthafter fort. Zwischen den Männern gibt es ähnliche Szenen. So schreibt Nakano an Takeo eine Postkarte von einer Geschäftsreise und rät: Lass Dich nicht allzu sehr mit Frauen ein. Ein merkwürdiger Rat. Aber er selbst, mehrfach verheiratet und liiert mit Sakiko, der schönen, resoluten Inhaberin eines Antiquitätengeschäfts, die erotische Literatur verfasst, ist das Gegenteil zum schwerfälligen Takeo.