Zum Buch:
Wie ein Geist steht Sohn Gert an einer ganz bestimmten Zimmertür eines Seniorenwohnheims. Was tut er hier? Die Frage schießt ihm immer wieder durch den Kopf. Er möchte weg, nur schnell weg. In dem besagten Heim nun, wohnt ganz zufällig sein schwer kranker Vater. Der ehemals körperlich wie geistig perfekte Sportlehrer muss hier im Alter spüren, was es heisst keine Kontrolle mehr über den eigenen Körper zu haben. Seinen Sohn hat er lange nicht gesehen. Zum Glück, was könnte er diesem verabscheuungswürdigen Verlierer auch erzählen? Aus der Zeitung durfte er Nachrichten über Gert erfahren, angerufen hat er ihn nie. Nun wäre es eigentlich an der Zeit endlich zu sprechen, sich gegenseitig auszutauschen. Zaghafte Versuche werden gestartet, doch wie es bei Familienkonflikten häufig der Fall ist, werden diese durch einen kalten, ungeduldigen, fast boshaften Ton regiert. Eigentlich genügt es den Anderen zu betrachten, die Jämmerlichkeit des Gegenübers lenkt einen leicht von seiner eigenen ab. Überraschend kommt der Vorschlag des Alten, eine Spritztour mit seinem Sportwagen zu machen. Ziel der Tour soll das ehemalige Wohnhaus der Familie sein, in dem Gert nach seinen Empfindem eine schreckliche Kindheit verleben musste. Der Konflikt zwischen Vater und Sohn spitzt sich zu. Ein Gespräch kommt ins Rollen, von Satz zu Satz erhöht sich die Spannung des Lesers auf das Ende der Story, wobei sich diese Spannung mit einer unglaublichen Beklemmung vermischt… Riccarda Gleichauf Karl Marx Buchhandlung