Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Lemke, Hanna

Gesichertes

Untertitel
Stories
Beschreibung

Hanna Lemke, geboren 1981, hat in diesem Jahr ihr Prosadebüt mit 18 Kurzgeschichten vorgelegt. Und, um es vorweg zu nehmen: es ist zweifelsfrei lohnend, diese „Stories“ zu lesen. Sicher ist auch den zahlreichen Rezensenten dieses Buches zu zustimmen, die hier eine wichtige neue literarische Stimme erkennen und Hanna Lemke attestieren, sie schreibe über ihre Generation „ähnlich traumwandlerisch sicher und präzise wie Judith Hermann zwölf Jahre zuvor über ihre“ (Nicole Henneberg, FAZ).

Verlag
Kunstmann Verlag, 2010
Format
Gebunden
Seiten
192 Seiten
ISBN/EAN
978-3-88897-642-1
Preis
17,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Hanna Lemke, geboren 1981 in Wuppertal, studierte von 2002 bis 2006 am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sie lebt in Berlin.

Zum Buch:

Hanna Lemke, geboren 1981, hat in diesem Jahr ihr Prosadebüt mit 18 Kurzgeschichten vorgelegt. Und, um es vorweg zu nehmen: es ist zweifelsfrei lohnend, diese „Stories“ zu lesen. Sicher ist auch den zahlreichen Rezensenten dieses Buches zu zustimmen, die hier eine wichtige neue literarische Stimme erkennen und Hanna Lemke attestieren, sie schreibe über ihre Generation „ähnlich traumwandlerisch sicher und präzise wie Judith Hermann zwölf Jahre zuvor über ihre“ (Nicole Henneberg, FAZ).

Klar und explizit schreibt die Autorin über junge Menschen, die alle in einer Großstadt leben, kürzlich die Uni abgeschlossen haben und nun versuchen, Fuß zu fassen. Deutung und Analyse funktionieren über den Blick auf das Geschehen, auf Worte und vor allem –  hier ist die Erzählung „Pärchenabend“ hervorzuheben – auf das Ungesagte.   Ein anderes Mal geht es um Libbets, eine junge Frau, die zeitweilig unter merkwürdigen Verunsicherungen leidet. Sie ist sich dann nicht mehr sicher über den Weg zu ihrer Wohnung, weiß nicht mehr, wo sie ist. Sie wird die Mitbewohnerin der Erzählerin, Kontakt zueinander scheint nicht zu entstehen.  Mehr passiert nicht, aber das Gefühl der Verunsicherung greift um sich. Immer wieder geht es um Verunsicherung, um den Aufschub von Entscheidungen, um emotionslose Höflichkeit,  aber auch um die genaue Beschreibung der Kulisse. Die Protagonisten ziehen mit ihrem Handgepäck von einer Wohnung zur nächsten, nichts ist „gesichert“, nicht der Wohnort, nicht der Beruf, nicht der Freundeskreis und nicht die Liebe. Hanna Lemke hat in ihren Miniaturen überzeugende Szenen geschaffen, die voller Atmosphäre sind, weil sie einen genauen Blick für das Detail hat und sehr akzentuiert erzählen kann. Allerdings sind sich die einzelnen Geschichten sehr ähnlich. Es ist, als würde man durch eine Wohnung gehen, eine Zimmertür öffnen, eine Situation betrachten und begreifen, um dann die Tür wieder zu schließen. Natürlich kann das genug sein. Aber manchmal sind die Geschichten so interessant, dass man sich gewünscht hätte, mehr von der Handlung zu erfahren.

Claudia Biester, Autorenbuchhandlung Marx & Co., Frankfurt