Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Lenze, Ulla

Der kleine Rest des Todes

Untertitel
Roman
Beschreibung

Seit ihr Vater bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückt ist, ist auch Ariane irgendwie nicht mehr da. Und die rauschende Stille der indischen Palaniberge, in denen sie Monate in einem Zen-Kloster verbracht hat, scheint Lichtjahre entfernt. Spätestens als sie eines Morgens unter dem Fenster ihres Liebhabers erwacht, weiß sie, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Doch wie ließe sich vernünftig und gradlinig leben, wenn doch der Tod sich nicht ins Leben einfügen will, wenn doch immer ein Rest bleibt: die Erinnerung an ein letztes Winken am Bahnsteig, die befremdliche Präsenz der gespeicherten Nachrichten des Anrufbeantworters und die quälende Frage, ob der eigene Vater bei vollem Bewusstsein verbrannt ist.

Während sich Mutter und Schwester um die bürokratische Abwicklung des Todesfalls kümmern, ist Ariane auf der Suche nach Halt. Doch der Ex-Freund ist frisch verliebt, der standesgemäße Liebhaber aus akademischen Kreisen nicht bereit, sich durch große Emotionen die Laune verderben zu lassen, und ihre ehemals beste Freundin verschwindet immer wieder so schnell, wie sie aufgetaucht ist. Schließlich muss Ariane erkennen, dass nur sie selbst es ist, die sich helfen kann, und begibt sich auf eine Reise mitten ins Zentrum ihrer Ängste.

Mit ihren poetischen, gestochen scharfen Bildern rückt Ulla Lenze so nah an die Grenzerfahrung des Abschieds und des Selbstverlusts heran, dass diese physisch präsent und greifbar wird. Atemlos folgt man der Ich-Erzählerin, wünscht ihre Rettung herbei und weiß doch, dass sie gerade jetzt so nah an den Dingen ist, wie man nur in tiefster Trauer, in der tiefsten Krise sein kann.
(Klappentext)

Verlag
Frankfurter Verlagsanstalt, 2012
Format
Gebunden
Seiten
155 Seiten
ISBN/EAN
9783627001797
Preis
18,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Ulla Lenze, 1973 in Mönchengladbach geboren, studierte Musik und Philosophie in Köln. 2003 erschien ihr Debütroman Schwester und Bruder, der mit dem Ernst-Willner-Preis beim Klagenfurter Bachmann-Wettbewerb, dem Jürgen-Ponto-Preis für das beste Romandebüt und dem Rolf-Dieter Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln ausgezeichnet wurde. 2008 erschien ihr zweiter Roman Archanu. Literarische Reportagen schreibt sie u.a. für die Neue Zürcher Zeitung, Die Zeit, Brigitte und die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ihre Recherchen führten sie nach Libyen, Syrien, in den Iran und vor allem nach Indien. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Berlin. Ihr dritter Roman Der kleine Rest des Todes erscheint im Frühjahr 2012 in der FVA.