Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
McCabe, Eugene

Tod und Nachtigallen

Untertitel
Roman. Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser
Beschreibung

Ein zutiefst irischer Roman über Liebe und Tod, Natur und Heimat, Segen und Fluch. Spannend wie ein Thriller, von schmerzender Schönheit, einfach und zugleich höchst kunstvoll erzählt, mit einem umfangreichen Glossar am Ende des Buches von Hans-Christian Oeser, dem meisterhaften Übersetzer.

Verlag
Steidl Verlag, 2011
Format
Gebunden
Seiten
303 Seiten
ISBN/EAN
978-3-86930-233-1
Preis
19,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Eugene McCabe wurde 1930 als Sohn irischer Eltern in Glasgow geboren. Die Familie kehrte in den 1940er Jahren nach Clones in der Grafschaft Monaghan zurück. McCabe ist vor allem als Dramatiker und Autor von Erzählungen, Stücken und Fernsehspielen berühmt. Er lebt auf einer Farm in Clones.

Zum Buch:

Ein zutiefst irischer Roman über Liebe und Tod, Natur und Heimat, Segen und Fluch. Spannend wie ein Thriller, von schmerzender Schönheit, einfach und zugleich höchst kunstvoll erzählt, mit einem umfangreichen Glossar am Ende des Buches von Hans-Christina Oeser, dem meisterhaften Übersetzer.

Am Morgen ihres 25. Geburtstages rettet Beth das Leben einer Kuh mit aufgeblähtem Bauch, deren Schreie sie aus dem Schlaf gerissen haben. Eigentlich wäre das Männersache, aber der Herr am Hof, Billy Winters, der fast ihr Vater gewesen wäre, und nach dem Tod ihrer Mutter mehr sein möchte als ihr Stiefvater, schläft den Schlaf des Gerechten. Er trinkt Whiskey mit wenig Wasser und kann brutal sein. Über den Tod von Beth’ Mutter Catherine ist er genau so wenig hinweg gekommen wie darüber, dass sie, seine Catherine, das Kind eines anderen unter ihrem Herzen trug, als er, der Protestant, ihr in der katholischen Kirche das Jawort gab. Beth, Kuckuckskind, enterbte Stieftochter und unbezahlte Magd wird Billy an diesem Morgen sein Geburtstaggeschenk ausschlagen, weil sie den englischen Odendichter John Keats liest und keinen Grund sieht, dem Stiefvater zuliebe Interesse an einem Abend mit Percy French, dem irischen Liedermacher, zu heucheln. Zudem hat sie anderes zu tun: Mit ihrem Geliebten Liam Ward, katholischer Pächter des Vaters, wird sie heute Nacht fliehen, fort von Birken, Erlen und Ahorn, fort von Corvey Island, dem Erbe ihrer Mutter, der Insel im Lough Erne, auf die sie schon als Kind vor dem Streit der Eltern flüchten wollte.

Beth ist schwanger, doch das weiß nur sie. Und sie wird das Gold ihres Stiefvaters stehlen. Das weiß Liam. Der Depp McGonnell wird Beth an diesem Tag vor ihrem eigenen Tod retten. Aber alles Weitere muss sie selbst in die Hand nehmen.

Es ist nicht viel mehr als ein Tag im Mai 1883, den Eugene McCabe in seinem Roman erzählt. Und doch geschieht an diesem einen Tag fast so viel wie an einem Tag der Schöpfungsgeschichte. Ein Buch mit vielen Lesarten, aus dem jeder etwas mitnimmt: den Duft von Braunbrot, Butter, Räucherspeck und Tee, ein Stück irische Geschichte oder den Wunsch, sich in Keats’ „Ode an eine Nachtigall“ hinein zu lesen.

Susanne Rikl, München