Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Mills, Magnus

Zum König!

Untertitel
Roman. Aus dem Englischen von Katharina Böhmer
Beschreibung

Ein Haus, komplett aus Blech gebaut, steht inmitten einer Einöde. Ein Haus ohne Fenster, denn es gibt für den einzigen Bewohner nichts zu sehen dort draußen, außer Sand. Bis es dann eines Tages energisch an die Blechtür klopft, und aus ist’s mit dem Einsiedlerleben. Eine Frau, die resolute, nie um einen spitzen Kommentar verlegene Mary Petrie, macht sich häuslich breit, und schon bald findet sich der vermeintliche Held der Geschichte in einer mehr oder weniger trauten Zweisamkeit wieder.

Verlag
Suhrkamp, 2004
Format
Gebunden
Seiten
187 Seiten
ISBN/EAN
978-3-518-41652-5
Preis
16,80 EUR

Zum Buch:

In seinem dritten Roman schickt uns der ehemalige Londoner Postbote und Zaunbauer Magnus Mills wortwörtlich in die Wüste. Genauer gesagt auf eine karge, so gut wie menschenleeren Hochebene. Irgendeine karge, einsame Hochebene, irgendwo. Dort steht ein kleines Haus, und außer diesem Haus gibt es weit und breit nichts außer Sand, Sand und nochmals Sand. Das besondere an diesem Haus ist die Tatsache, daß es vollständig aus Blech gebaut ist, mit Blechwänden, Blechdach und Blechschornstein. Selbst die Tür ist aus Blech. Das Haus hat auch keinerlei Fenster, denn, wie sein einziger Bewohner meint, lohnt sich der Ausblick ohnehin nicht, außer dem Sand gibt es schließlich nichts zu sehen. Aber der Einsiedler fühlt sich gerade in seiner selbst auferlegten Zurückgezogenheit mehr als wohl. Er schippt tagtäglich den angewehten Sand weg, kümmert sich darum, daß der Ofen tüchtig bollert, und erfreut er sich, bei einer gemütlichen Tasse Tee, seines Eremitendaseins. Bis es eines Tages von außen heftig gegen die Tür klopft. In dem Moment, in welchem der bis dahin so genügsame Eremit die Tür öffnet, ist es aus mit der harmonischen Einsamkeit. Eine Frau, die resolute, nie um einen spitzen Kommentar verlegene Mary Petrie, macht sich häuslich breit, und schon bald findet sich der vermeintliche Held der Geschichte in einer mehr oder weniger trauten Zweisamkeit wieder. Zunächst versucht er sich noch den neuen Umständen anzupassen, ist bereit für Kompromisse. Doch als dann eines Tages plötzlich noch zwei lange nicht mehr gesehene Freunde, sozusagen Nachbarn, die ebenfalls ein Blechhaus bewohnen, ebenfalls allein und weit entfernt, vor der Tür stehen, ist es vollends aus mit der angestrebten Einsamkeit. Dazu trägt auch noch das Gerücht bei, ein selbsternannter König wäre im Begriff, eine Schar Pilger um sich zu sammeln, zwecks Besiedlung einer ganzen Blechhaus-Kolonie. Doch Mary Petrie bringt den Ex-Eremiten auf eine Idee: Soll er doch seinem lange gehegten Wunsch, den von allem und jedem abgeschiedenen Canyon zu suchen, in dem er von jeher schon mit seinem Blechhaus leben wollte, folgen. Er macht sich auf den Weg. Als er sich schließlich der Erfüllung seines Traumes gegenüber sieht, muß er zu seinem Entsetzten feststellen, daß er zu spät kommt. Es bleibt ihm nichts weiter übrig: Er muß den König aufzusuchen. Zum König! ist nach »Die Herren der Zäune« und »Indien kann warten« ein weiteres Beispiel der skurril-humorvollen Art, die Magnus Mills’ Romane zu einem absoluten Lesevergnügen gelingen läßt. Axel Vits, Der Andere Buchladen Köln