Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Mills, Magnus

Die Entdecker des Jahrhunderts

Untertitel
Roman. Aus dem Englischen von Katharina Böhmer
Beschreibung

Eine haarsträubende, total überdrehte Entdeckergeschichte voller irrwitziger Ideen und Wendungen. Ziemlich starker Tobak. Magnus Mills vom Feinsten.

Verlag
Suhrkamp Verlag, 2008
Format
Gebunden
Seiten
195 Seiten
ISBN/EAN
978-3-518-42017-1
Preis
19,80 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Magnus Mills wurde 1954 in London geboren. Bevor er sich voll und ganz der Schriftstellerei widmete, arbeitete er u. a. als Postbote, Busfahrer und Zaunbauer.

Zum Buch:

Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste und größte aller Freuden, sagt man das nicht so? Drei Jahre habe ich jetzt schon auf die Übersetzung des “neuen” Romans von Magnus Mills gewartet. Drei ungeduldige Jahre. Heute habe ich ihn endlich lesen können und meine hochgeschraubten Erwartungen haben sich soweit erfüllt, daß ich hier mit gutem Gewissen behaupten möchte, dies ist vielleicht sein bester Roman. Er heißt Die Entdecker des Jahrhunderts. Möglicherweise beginnt die Geschichte Ende des vorletzten Jahrhunderts, so genau kann man das nicht sagen, ist aber auch völlig egal.

Unter den Kommandos von Johns und Tostig erreichen zwei umgerüstete Dampfer am Ende einer mehrmonatigen Seereise nacheinander die Küste eines namenlosen Eilandes, irgendwo hoch im Norden. Es gilt den Ä.E.P. zu finden, den Äußersten erreichbaren Punkt der Welt, und obwohl ihre Missionen einem einzigen gemeinsamen Zweck dienen, muß das Team um Johns mit Enttäuschung feststellen, daß Tostig bereits über eine Woche Vorsprung hat. Die Männer beladen also ihre zwei Dutzend Maultiere. Sie haben Universaldecken dabei und irgendein patentiertes Malzgetränk. Sie haben an alles gedacht. Der Wettlauf beginnt.

Bisher also eine ganz normale Abenteuer- und Entdeckergeschichte.

Viele Wochen später. Nach einer Reihe von Missgeschicken schleppen sich die  ausgezehrten Männer bergauf, bergab über ein schier endloses, unfruchtbares Geröllfeld. Sie tragen eine Art Sänfte, die Vorräte sind knapp, es ist kalt und dunkel, der Wind bläst unablässig und immer von vorne und nur ein einziges Maultier ist übrig geblieben. Ich weiß, das klingt vielleicht immer noch nach einem ganz passablen Abenteuer- und Entdeckerroman, und gerade denkt man beim Lesen vielleicht noch, das ist ja alles ganz nett, gut geschrieben, trocken, Dialogkomik vom Feinsten usw., aber –  und dann macht es Zack, ein einziger Satz nur und die ganze Geschichte gerät zu einer herrlichen Groteske und man weiß, warum man auf diesen Autor gewartet hat. Magnus Mills lakonische Art, die einfachen Dinge des Lebens ins rechte Licht zu rücken, ist grandios, ist einzigartig. Leider heißt es jetzt wieder: warten. 

Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln