Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Rees, Matt Beynon

Mit Blut signiert

Untertitel
Ein Caravaggio-Roman. Aus dem Englischen von Klaus Modick
Beschreibung

Das Rätsel um Caravaggios frühen Tod ist bis heute ungelöst. In diesem prallen historischen Roman entführt Matt Beynon Rees seine Leser in das Leben und künstlerische Schaffen dieses außergewöhnlichen Mannes, der als Michelangelo Merisi geboren wurde. 1605 zählte er zu den berühmtesten Malern Roms. Doch immer tiefer verstrickte sich Caravaggio in die gesellschaftlichen Intrigen, mit denen die Mächtigen Rom überzogen wie mit einem Spinnennetz.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Verlag C.H.Beck, 2013
Format
Kartoniert
Seiten
334 Seiten
ISBN/EAN
9783406646966
Preis
17,95 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Matt Beynon Rees wurde 1967 in South Wales geboren. Er war lange Jerusalemer Bürochef der “Time”, für die er weiterhin schreibt. Matt B. Rees lebt mit seiner Familie in Jerusalem.

Zum Buch:

Das Rätsel um Caravaggios frühen Tod ist bis heute ungelöst. In diesem prallen historischen Roman entführt Matt Beynon Rees seine Leser in das Leben und künstlerische Schaffen dieses außergewöhnlichen Mannes, der als Michelangelo Merisi geboren wurde. 1605 zählte er zu den berühmtesten Malern Roms. Doch immer tiefer verstrickte sich Caravaggio in die gesellschaftlichen Intrigen, mit denen die Mächtigen Rom überzogen wie mit einem Spinnennetz.

Man sieht es seinen Bildern an: Die dunkle Seite des Lebens war Caravaggio, der seinen Vater und seinen Großvater an der Pest hatte sterben sehen, nicht unbekannt. Zeit seines Schaffens bemühte er sich, dieses Dunkel zu durchdringen – nicht etwa, um es zu lüften, sondern um es darstellen zu können. Und das gelang ihm, der für die Reichen malte und mit den Armen lebte, geradezu meisterhaft. Ebenso meisterhaft versteht es der Autor, Szenen aus dem Leben dieses freiheitsliebenden Genies mit Worten so eindringlich zu malen, dass man plötzlich in Trastevere in der ärmlichen Stube seiner geliebten Lena steht – um im nächsten Augenblick vor der fleischigen Hand Scipione Borgheses zu knien, dessen scharlachrotes Gewand das ganze Blickfeld ausfüllt. Man hört das Marktgeschrei der Treccole auf der Piazza Navona, die Stille im Atelier des Künstlers, das ausgelassene Treiben in den billigen Tavernen und das metallische Klirren der Degen – Caravaggio tötet in einer solchen Fehde einen Adligen und muss aus Rom fliehen.

Wir begleiten ihn auf seiner Flucht über Neapel nach Malta und bangen mit ihm um Lena, wegen der er nach Rom zurückkehren will, auch wenn es sein Leben kosten sollte. Phantastisch sind die Szenen in Rees’ Roman, sie haben mich gepackt, obwohl ich nur selten nach diesem Genre greife. So tief wie nur irgend möglich hat sich der Autor in das Leben und die künstlerische Philosophie dieses Malers hineingeschrieben und nimmt uns mit auf eine Zeitreise, deren Intensität ihresgleichen sucht.

Susanne Rikl, München