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Doch kurz vor seinem zweiundfünfzigsten Geburtstag beginnen Stephan ungewohnte Ängste und Träume umzutreiben, und ausserdem ist da immer dieser Schmerz in der Herzgegend. Und war nicht sein Vater mit vierundfünfzig an einem Infarkt gestorben? Stephan entscheidet sich zu einer einjährigen Auszeit vom Familienleben und zieht in eine kleine Steglitzer Wohnung in der Nähe vom Lilienthalpark. Er hat Bilanzbedarf. Und nach Ägypten reisen möchte er endlich auch einmal. Die Beschäftugung mit sich selbst führt Stephan nicht nur in die ägyptische Wüste, sondern auch in seine Vergangenheit. Und zum erstenmal fragt er nach der Herkunft seines Vaters, der aus dem Osten kam, worunter sich Stephan nie etwas vorstellen konnte. Für ihn war alles Ostpreussen. Oder Pommern. Und was hatte es eigentlich mit dem Sohn auf sich, den seine Eltern während der Flucht zurücklassen mussten und viele Jahre vergeblich gesucht hatten – immerhin Stephans Bruder? Ein unverhoffter Brief mit dem Aufdruck “Kriegsgefangenenpost” veranlasst Stephan, sich auf die Suche nach seinem verlorenen Bruder zu machen. Doch als er ihm endlich gegenüberzustehen glaubt, weiss er, dass er auf eine so reale Konfrontation mit seiner Vergangenheit nicht vorbereitet war.