Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Tulli, Magdalena

Dieses Mal

Untertitel
Roman. Aus dem Polnischen von Esther Kinsky
Beschreibung

“Bei den Gewändern fängt es an”. Zuerst beschreibt Magdalena Tulli Kleider, die von Schneidern mehr oder weniger sorgfältig hergestellt werden. Dann kommen Personen ins Spiel, die diese Kleidung ausfüllen. Ein Notar, ein Dienstmädchen, ein verkrachter Student, ein unterwürfiger Kellner und einige andere mehr. Sie alle wohnen um einen Platz, auf dem eine Straßenbahn immer im Kreis herum fährt, weil alles nur Kulisse ist.

Verlag
Schöffling Verlag, 2010
Format
Gebunden
Seiten
208 Seiten
ISBN/EAN
978-3-89561-461-3
Preis
19,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Magdalena Tulli, geboren 1955, lebt als freie Autorin und Übersetzerin aus dem Italienischen in Warschau. Sie gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern der polnischen Gegenwartsliteratur.

Zum Buch:

“Bei den Gewändern fängt es an”.  Zuerst beschreibt Magdalena Tulli Kleider, die von Schneidern mehr oder weniger sorgfältig hergestellt werden. Dann kommen Personen ins Spiel, die diese Kleidung ausfüllen. Ein Notar, ein Dienstmädchen, ein verkrachter Student, ein unterwürfiger Kellner und einige andere mehr. Sie alle wohnen um einen Platz, auf dem eine Straßenbahn immer im Kreis herum fährt, weil alles nur Kulisse ist. Trotzdem gibt es eine nebulöse Außenweit, in der sich eine nicht genauer bezeichnete Katastrophe ereignet hat. Deshalb wird der “idyllische” Platz von einem Flüchtlingsstrom überschwemmt, der den gesellschaftlichen Status quo gewaltig durcheinander bringt. Am Ende übernimmt der devote Kellner das Kommando, weil er sich in den Besitz der Generalsuniform gebracht hat, und ordnet eine Endlösung des Flüchtlingsproblems an.

“Dieses Mal” (polnischer Originaltitel: “Skaza” “der Makel”) ist ein außergewöhnliches Buch, das dem Leser einiges abverlangt. In einem fortlaufenden Erzählstrom ohne Kapitelunterbrechungen nimmt ihn Tulli mit in eine surreale, faszinierende Welt, an deren Entstehungsprozess sie ihn unmittelbar teilhaben lässt, indem sie die Position des Autors immer wieder relativiert und nicht als allwissend darstellt. Es ist so, könnte aber auch anders sein. In einer präzisen Sprache, von Eva Kinski hervorragend übersetzt, entwickelt sie ein Welttheater, das durch seine Vielschichtigkeit noch lange Stoff zum Nachdenken bietet.

Edda Mittelbachert, Frankfurt am Main