Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Vechten, Carl van

Parties

Untertitel
Aus dem Amerikanischen von Egbert Hoermann
Beschreibung

Wenn F. Scott Fitzgeralds «This Side of Paradise» die literarische Ouvertüre zu den «Roaring Twenties» bildet, so stellt Carl Van Vechtens Roman Parties das Memento Mori dieses sagenumwobenen Jahrzehnts dar: den Schwanengesang, den grossen Kater, den Operettentod. Doch eigentlich ist die Party längst vorbei. Die jahrelangen Exzesse fordern ihren Tribut, das endlose Fest wird zum Debakel. Trotzdem geht es heiter und halbwegs würdevoll dem Abgrund entgegen.

Verlag
Walde + Graf Verlag, 2010
Format
Gebunden
Seiten
271 Seiten
ISBN/EAN
978-3-03774-016-3
Preis
24,95 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Carl Van Vechten (1880-1964) war ein US-amerikanischer Fotograf und Autor. Er war bekannt als Unterstützer der Harlem Renaissance und als Verwalter des literarischen Nachlasses der Schriftstellerin, Verlegerin und Kunstmäzenin Gertrude Stein.

Zum Buch:

Was ist das für ein wunderschön gestaltetes literarisches Buch! Der bibliophile Anspruch des kleinen, jungen Zürcher Verlags, Kunst und Literatur miteinander zu verbinden, nimmt einen bei der Lektüre immer wieder mit Entzücken ein. Wann mag man schon einmal die Gestaltung der Paginierung bemerken und wann in einem Roman den besonderen Druck der Kapitelanfänge und die Vignetten loben? Doch vielleicht sollte man vor den Vignetten erst einmal überhaupt die erstklassigen, perfekt stimmigen, dekadent anmutenden Illustrationen von Maurice Vellekoop erwähnen! Armin Abmeier, bekannt als Herausgeber der „Tollen Hefte“ hat hier eine feine Reihe begonnen. Chapeau!

Den Inhalt des Romans verrät sein Untertitel. Es ist eine dekadente Gesellschaft, sehr elegant bewegt man sich am Abgrund, das Unheil der kommenden Jahre ist schon in Sicht: Weltwirtschaftskrise und Weltkrieg. Parties, Alkohol-Exzesse, Sinnlosigkeit. Nur die Ironie der Betrachtung macht die Situation erträglich, die Lektüre allerdings ist ein großes Vergnügen. Und so schließt man sich gerne dem Urteil der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung an: “Besser, härter, lustiger als jedes selbstveranstaltete Besäufnis.”

Claudia Biester, Offenbach am Main