Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Foer, Jonathan S

Alles ist erleuchtet

Untertitel
Roman. Aus dem Amerikanischen von Dirk van Gunsterern.
Beschreibung

Jonathan Safran Foer erzählt in seinem Debütroman von der Reise des amerikanischen Juden Jonathan Safran Foer in die Ukraine. Der junge Schriftsteller will die Lebensgeschichte seines Großvaters schreiben und ist auf der Suche nach der Frau, die seinen Großvater Safran vor der Vernichtung durch die Nazis gerettet hat.

Verlag
Fischer, 2005
Format
Taschenbuch
Seiten
384 Seiten
ISBN/EAN
978-3-596-15628-3
Preis
9,95 EUR

Zum Buch:

Alles ist erleuchtet – ein ungewöhnlicher Titel für ein vielschichtiges Buch, der sich erst erhellt, wenn man es mit viel Freude gelesen hat. Jonathan Safran Foer erzählt in seinem Debütroman von der Reise des amerikanischen Juden Jonathan Safran Foer in die Ukraine. Der junge Schriftsteller will die Lebensgeschichte seines Großvaters schreiben und ist auf der Suche nach der Frau, die seinen Großvater Safran vor der Vernichtung durch die Nazis gerettet hat. So ist der eine Teil des Buches die Geschichte des jüdischen Dorfes Trachimbrod und die Familiengeschichte des Jonathan Safran Foer. Der zweite Erzählstrang – die Reise durch die Ukraine – wird jedoch nicht aus der Perspektive des “amerikanischen Heldens” geschildert, sondern mit den Augen und der Sprache des jungen ukrainischen Reiseführers Alex, der sein begrenztes Englisch, dank eines Wörterbuches aufzupolieren weiß. Sprach- und Kultur- konflikte sind vorgezeichnet und der Autor und wahrlich auch der Übersetzer Dirk van Gunsteren finden eine wunderbare Sprache, die voller aber nie überzogener Komik die Reiserlebnisse schildert. Diese beiden “Autoren” führen als dritter Ebene in diesem Roman einen Briefwechsel über den jeweiligen Stand ihres schriftstellerischen Fortkommens. Als kleine sprachliche Kostprobe aus einem Brief von Alex an Safran: “Lieber Jonathan, ich sehne, dass dieser Brief gut wird. Wie du weisst bin ich nicht erstklassig mit Englisch. In Russisch sind meine Ideen abnorm gut formuliert, aber meine zweite Sprache ist nicht so unerreicht. …. Ich habe nicht mehr beleuchtende Bemerkungen, denn ich muss erst mehr von dem Roman sehen, damit ich leuchten kann. Für jetzt musst du wissen, dass ich hingerissen bin. Ich will dir sagen, dass ich vielleicht sogar dann, wenn du mir mehr gegeben hast , nicht viele intelligente Dinge äußern kann, aber vielleicht kann ich von irgendeinem trotzdemen Nutzen sein. Wenn ich etwás sehr Unerbeleuchtetes denke, könntest ich es dir schreiben,und dann könntest du mich beleuchtet machen.” Die Qualität diese Romans bei all seinen wahnwitzigen Geschichten ist die hohe Integrität seiner Personen, die er nie der Lächerlichkeit preis gibt und die eindringliche Schilderung der Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung. Eine eindrucksvolle, erleuchtende Reise in die Vergangenheit und durch die Gegenwart. Verena Schaedel, Karl Marx Buchhandlung, Frankfurt