Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Fogel, Vanessa F.

Hertzmann's Coffee

Untertitel
Roman. Aus dem Amerikanischen von Eva Bonné, unter Mitarbeit von Vanessa F. Fogel
Beschreibung

Mit einer großen Familie verhält es sich wie mit einem überdimensionalen Puzzle: Es bedarf großer Sorgfalt, alle Teile zusammenzufügen – und vieles gelingt auf Anhieb nicht so, wie man es sich gewünscht hätte. Eine mit großartigem jüdischem Humor und nicht weniger Ernsthaftigkeit erzählte Familiengeschichte.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Weissbooks, 2014
Format
Gebunden
Seiten
320 Seiten
ISBN/EAN
9783863370435
Preis
22,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Vanessa F. Fogel, 1981 als Tochter einer Architektenfamilie in Frankfurt am Main geboren, wuchs in Deutschland, Israel und den USA auf und fühlt sich in allen drei Kulturen zugleich zu Hause.
Sie studierte Komparatistik an der Cornell University in New York und Englisch mit einem Fokus auf Kreatives Schreiben an der Bar-Ilan Universität in Tel Aviv.



Zum Buch:

Mit einer großen Familie verhält es sich wie mit einem überdimensionalen Puzzle: Es bedarf großer Sorgfalt, alle Teile zusammenzufügen – und vieles gelingt auf Anhieb nicht so, wie man es sich gewünscht hätte. Eine mit großartigem jüdischem Humor und nicht weniger Ernsthaftigkeit erzählte Familiengeschichte.

Yankele Hertzmann kann nicht mehr schlafen. Auf der letzten Familiensitzung haben sich seine erwachsenen Kinder eine unsägliche Schlacht um sein Lebenswerk geliefert: Jeder von ihnen will alleiniger Geschäftsführer des Hertzmann’schen Kaffeeimperiums werden. Das Ergebnis: Einer der Söhne bricht dem Vater – wenn auch nicht mit Absicht – den Arm, und es herrscht Krieg in Hause Hertzmann. Unerträglich für Yankele und seine Frau Dora , die sich – nachdem sie den Zweiten Weltkrieg in Deutschland überlebten – versprochen hatten, Krieg in ihrem Leben nie mehr Raum zu geben. Sogar das Gespräch über Erinnerungen aus dieser Zeit haben sie sich versagt. Deshalb trägt der 85-jährige Yankele schwer an einem Geheimnis, das für ihn immer mehr an Bedeutung gewinnt, je älter er wird. Trotzdem will er sein Dora gegebenes Versprechen nicht brechen. Er kauft sich eine Videokamera, um seine Lebensgeschichte zu erzählen – und auf YouTube ins Netz zu stellen. Die aufgenommenen Erinnerungen sollen einen Menschen erreichen, der zu seiner ersten Familie gehörte und wie er den Holocaust überlebt hat. Erst als Yankele von vielen Seiten auf die veröffentlichten Memoiren angesprochen wird, kommt ihm die Idee, auch seine Kinder auf diesem Weg wieder in den Schoß der Familie zurückzuholen. Ein Unterfangen, bei dem man ihm aus der Ferne “masel tov” zurufen möchte.

In New York, Berlin und Caracas spielt diese unterhaltsame Familiengeschichte, die von der gewitzt-zärtlichen Beziehung der älteren Generation erzählt, von dem unerbittlichen Geschwisterkampf um die Anerkennung der Eltern, aber auch von der Sehnsucht nach Geschwistern, die man verloren hat. Bei alldem nicht zu vergessen: der verführerische Duft von frischem Kaffee, der immer wieder durch den Roman weht …

Susanne Rikl, München