Zum Buch:
Gewiss, die untrüglichen Zeichen mehrten sich: Kometen, Erdbeben, Seuchen, Hungersnöte, der Einfall der Sarazenen gar keine Frage, der Untergang der Welt stand kurz bevor. Dann kam die Jahrtausendwende, und die gesamte Christenheit hielt den Atem an. Nichts passierte. Was jetzt?
Also bereitete man sich eben auf das Jahr 1033 vor, in Gedenken an die letzte Passion Christi. Aber wieder geschah nichts, die Welt, damals noch eine Scheibe, drehte sich einfach weiter.
Und dennoch, etwas war anders, etwas lag in der Luft, eine Kraft, ein Wille, man konnte es überall spüren, eine Bewegung, ein Aufbegehren, Revolution. Dann tat es einen gewaltigen Ruck auf der weltpolitischen Bühne und Europa wurde geboren.
Tom Holland weiß, wie man Geschichte richtig gut erzählen kann, das hat er schon mit seinem herausragenden Buch Persisches Feuer hinreichend unter Beweis gestellt: faktenreich, ohne dass es einen erschlägt, aber extrem spannend und flüssig geschrieben, mit trockenem, britischem Humor an den richtigen Stellen. Auf knapp 500 Seiten gibt es keinen einzigen Abschnitt, der durchhängt, im Gegenteil, hätte ich die Zeit gehabt, ich hätte das ganze Buch in einem Rutsch durchgelesen.
Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln