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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Bolano, Roberto

Exil im Niemandsland (Entre paréntesis/Tres)

Untertitel
Fragmente einer Autobiographie. A. d. Span. von Kirsten Brandt und Heinrich v. Berenberg
Beschreibung
Verlag
Berlin: Berenberg, 2008
Format
HLn.
Seiten
153 Seiten
ISBN/EAN
978-3-937834-26-9
Preis
19,00 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Roberto Bolaño wurde am 28. April 1953 in Santiago de Chile geboren. Einen Teil seiner Jugend verbrachte er Mexiko. 1972 kehrte er nach Chile zurück, nach dem Militärputsch wurde er gefangen gehalten, konnte das Land aber dann verlassen. Nach dem Ende der Franco-Diktatur ging er 1977 nach Spanien, wo er als Hafenarbeiter, Kellner und Nachtwächter arbeitete. Seit den achtziger Jahren konnte er von den Preisgeldern literarischer Wettbewerbe leben. Roberto Bolaño starb am 17. Juli 2003 in Barcelona. Seine Bedeutung als einer der begabtesten lateinamerikanischen Autoren der jüngeren Generation wird erst jetzt (auch im deutschen Sprachraum) erkannt. Für sein Hauptwerk Los detectives salvajes (Die wilden Detektive) erhielt er den Premio Rómulo Gallegos, einen der angesehensten lateinamerikanischen Literaturpreise. Auf Deutsch liegen außerdem vor: „Die Naziliteratur in Amerika“ (La Literatura Nazi en América), „Stern in der Ferne“ (Estrella distante), „Amuleto“ (Amuleto) und „Telefongespräche“ (Llamadas telefonicas). Siehe dazu: Bücher zu Lateinamerika, Gesamtverzeichnis 2002/2003, Neuerscheinungen 2003/2004 und 2005/2006.

Zum Buch:

Diese ausgezeichnete Zusammenstellung besteht aus Essays, Reden, Glossen und anderen Artikeln, die Bolaño in diversen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht hatte. Abgeschlossen wird der Band mit einem Interview, das wenige Tage vor seinem Tod erschien. Die Texte sollen „ein literarisches Lebensbild … skizzieren, und zwar eines, welches die Mischung aus Dichtung und Wahrheit widerspiegelt, die ein so bezeichnender Zug in Bolaños Leben war.“ (S. 8/9) Und so finden die Leserinnen und Leser hier Themen behandelt, wie sie typisch sind für den Autor: Exil, lateinamerikanische Literatur und ihre Protagonisten (José Hernández, Nicanor Parra, Roberto Arlt u. a. und immer wieder Borges), Zeugnisse seiner Lesewut (seine geklauten Bücher!), Reiseskizzen (Bolaño verließ seine Heimat Chile 1973 und vagabundierte in vielen Ländern Europas und Lateinamerikas, arbeitete als Kellner, Tellerwächer und Nachtwächter). Vieles ist in einem wunderbaren Plauderton gehalten, anderes wiederum verrät eine verhaltene Wut und seine Verzweiflung über die Zustände in der Welt. Ein empfehlenswertes Buch vor allem über das Lesen und die Liebe zur Literatur. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)