Übersicht

Drucken

Bücher zu Lateinamerika

Autor
Bolaño, Roberto

Die Naziliteratur in Amerika (La Literatura Nazi en América)

Untertitel
Roman. A.d.Span. von Heinrich von Berenberg
Beschreibung
Verlag
Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag, 2010.
Format
kt.
Seiten
237 Seiten
ISBN/EAN
978-3-596-18766-9
Preis
9,95 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Roberto Bolaño wurde am 28. April 1953 in Santiago de Chile geboren. Einen Teil seiner Jugend ver-brachte er Mexiko. 1972 kehrte er nach Chile zurück, nach dem Militärputsch wurde er gefangen gehalten, konnte das Land aber dann verlassen. Nach dem Ende der Franco-Diktatur ging er 1977 nach Spanien, wo er als Hafenarbeiter, Kellner und Nachtwächter arbeitete. Seit den achtziger Jahren konnte er von den Preisgeldern literarischer Wettbewerbe leben. Roberto Bolaño starb am 17. Juli 2003 in Barcelona. Seine Bedeutung als einer der begabtesten lateinamerikanischen Autoren der jüngeren Generation wird erst jetzt (auch im deutschen Sprachraum) erkannt. Für sein Werk „Die wilden Detektive“ erhielt er den Premio Rómulo Gallegos, einen der angesehensten lateinamerikanischen Literaturpreise. Auf Deutsch liegen außerdem vor: „Die Naziliteratur in Amerika“, „Stern in der Ferne“, „Amuleto“, „Telefongespräche“, „Lumpenroman“. Sein seit kurzem auf Deutsch vorliegendes Hauptwerk „2666“ wurde bereits kurz nach Erscheinen als Jahrhundertwerk gepriesen.

Zum Buch:

Ein außergewöhnliches Buch ist anzuzeigen: Der sogenannte Roman ist die Aneinanderreihung von dreißig Lebensläufen mehr oder weniger rechtslastiger bis faschistischer Schriftsteller in Nord- und Südamerika. Nun hat keiner dieser hier mit ihren Werken, biographischen Daten, Bekanntschaften, Erlebnissen etc. vorgestellten Dichter und Schriftsteller je gelebt, dennoch: die Geschichten sind trotz der vielen offensichtlich parodistischen Einlagen so gut erfunden, das die Protagonisten sehr wohl existiert haben könnten. An diesem Eindruck sind nicht zuletzt die realen historischen Ereignisse schuld, in die die Biographien der Dichter eingewoben sind. Die biobibliographischen Kurzbeschreibungen der Autoren und Autorinnen und ihrer Werke sind eine Parodie auf  Literaturlexika-Artikel, gleichzeitig aber auch ein Spiegelbild der faschistischen Perioden unseres Jahrhunderts und ihrer geistigen Gründe und Ausflüsse. Eine amüsante und mitunter gruselige Lektüre. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)