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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Bolaño, Roberto

Lumpenroman (Una novelita lumpen)

Untertitel
Aus dem Spanischen von Christian Hansen.
Beschreibung
Verlag
München: Carl Hanser Verlag, 2010.
Format
geb.
Seiten
109 Seiten
ISBN/EAN
978-3-446-23546-5
Preis
14,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Roberto Bolaño wurde am 28. April 1953 in Santiago de Chile geboren. Einen Teil seiner Jugend verbrachte er Mexiko. 1972 kehrte er nach Chile zurück, nach dem Militärputsch wurde er gefangen gehalten, konnte das Land aber dann verlassen. Nach dem Ende der Franco-Diktatur ging er 1977 nach Spanien, wo er als Hafenarbeiter, Kellner und Nachtwächter arbeitete. Seit den achtziger Jahren konnte er von den Preisgeldern literarischer Wettbewerbe leben. Roberto Bolaño starb am 17. Juli 2003 in Barcelona. Seine Bedeutung als einer der begabtesten lateinamerikanischen Autoren der jüngeren Generation wird erst jetzt (auch im deutschen Sprachraum) erkannt. Für sein Werk „Die wilden Detektive“ erhielt er den Premio Rómulo Gallegos, einen der angesehensten lateinamerikanischen Literaturpreise. Auf Deutsch liegen außerdem vor: „Die Naziliteratur in Amerika“, „Stern in der Ferne“, „Amuleto“, „Telefongespräche“. Sein seit kurzem auf Deutsch vorliegendes Hauptwerk „2666“ wurde bereits kurz nach Erscheinen als Jahrhundertwerk gepriesen.

Zum Buch:

„Jetzt bin ich Mutter und auch eine verheiratete Frau, aber vor gar nicht langer Zeit war ich eine Kriminelle.“ So beginnt der nachgelassene Kurzroman von Bolaño in dem Bianca vom Unfalltod ihrer Eltern erzählt und wie sie sich danach gemeinsam mit ihrem Bruder durchs Leben schlug. Anfangs hatten beide noch Arbeit und gingen zur Schule, später hockten sie vor dem Fernseher und schlugen die Zeit tot. Ihr Bruder brachte eines Tages Pornos aus der Diskothek mit, die sie aber nur anekelten. Dann kamen zwei etwas zwielichtige Freunde ins Hause und sie mußte von ihrem Lohn im Friseursalon vier Personen ernähren. Schließlich lernt sie den blinden Maciste kennen, einen ehemaligen Bodybuilder und schläft mit ihm. Und obwohl Maciste Bianca für ihre Liebesdienste bezahlt, entwickelt sich eine leise Freundschaft zwischen den beiden. Bianca aber beendet diese Beziehung, die ursprünglich nur zustande kam, weil ihr Bruder und seine Freunde sie als Lockvogel benutzen wollten, um Maciste auszurauben. Zur Vergeltung entwickelt sie einen Plan und lockt die beiden Freunde ich eine Falle.  Eine wunderbar erzählte melancholische Geschichte über die Flucht einer jungen Frau aus ihrer  tristen Wirklichkeit. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)