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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Borges, Jorge Luis

Gesammelte Werke in zwölf Bänden. Band 12: Der gemeinsamen Werke zweiter Teil

Untertitel
Chroniken von Bostos Domecq / Neue Geschichten von Bustos Domecq. Übersetzt von Gisbert Haefs.
Beschreibung
Verlag
München: Carl Verlag, 2009
Format
geb.
Seiten
244 Seiten
ISBN/EAN
978-3-446-23422-2
Preis
21,50 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Jorge Luis Borges wurde am 24. August 1899 in Buenos Aires geboren, gestorben ist er am 14. Juni 1986 in Genf. Zurückgekehrt aus Europa, wo er von 1914 bis 1921 mit seinen Eltern lebte, gründete er diverse literarische Zeitschriften. Durch einen Unfall büßte er einen Teil seiner Sehkraft ein, später verlor er unter Perón seinen Posten als Bibliothekar und wurde nach dessen Absetzung, mittlerweile fast völlig erblindet, Direktor der Nationalbibliothek. Borges war einer der größten Stil- und Formkünstler der Weltliteratur. Sein Werk umfaßt Lyrik, Essays und Erzählungen (Romane zu schreiben lehnte er ab), die sich auszeichnen durch sprachliche Brillanz, enzyklopädischen Bildungsfundus und geistvolle Versteck- und Verwirrspiele. Adolfo Bioy Casares wurde am 15.9.1914 in Buenos Aires geboren und ist dort gestorben am 8.3.1999; er studierte Jura und Philologie und war Herausgeber diverser Zeitschriften. Die Kurzgeschichten und Romane Bioy Casares’ stehen in der Tradition der phantastischen Literatur. In ihnen entfaltet sich „eine Odyssee wundersamer Begegnungen, auf die nur die Wahnspiegelung oder das Symbol als Schlüssel zu passen scheinen, doch entschlüsselt er sie mittels eines einzigen, zwar phantastischen, aber nicht übernatürlichen Postulats.“ (J. L. Borges).

Zum Buch:

Crónicas sind die im spanischen Sprachraum häufig benutzten kurzen Berichte, Skandalchroniken, lokale Nachrichten, feuilletonistische Textformen, die vor allem in Zeitungen zu finden sind. Die Kunstfigur Bustos Domecq dient den beiden Autoren dazu, den argentinischen Kulturbetrieb aufs Korn zu nehmen; Theater, Architektur, Dichter und Maler sind die bevorzugten Objekte. Ihn lassen sie mit einer pseudobarocken und verquasten Sprache am Geschnatter der sich wichtig machenden „Kulturschaffenden“ teilhaben. Die benutzte Form sind Besprechungen von Büchern, die nie erschienen sind, Berichte über Theateraufführungen, die nie stattgefunden haben, Werke von Malern, die nie existiert haben u. a. m. Im Unterschied zu den Kriminalgeschichten um Isidro Parodi, deren Anspielungen für heutige und hiesige Leserinnen und Leser kaum erkennbar sind, besteht in den Chroniken das Lesevergnügen vor allem in den köstlichen Sprachspäßen.       Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)