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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Borges, Jorge Luis

Das Aleph (El Aleph)

Untertitel
Erzählungen. Übersetzt von Karl August Horst und Gisbert Haefs. Mit Zeichnungen von Nikola Röthemeyer
Beschreibung
Verlag
Frankfurt a. M., Zürich, Wien: Büchergilde Gutenberg, 2007
Format
geb.
Seiten
199 Seiten
Preis
21,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Jorge Luis Borges wurde am 24. August 1899 in Buenos Aires geboren, gestorben ist er am 14. Juni 1986 in Genf. Zurückgekehrt aus Europa, wo er von 1914 bis 1921 mit seinen Eltern lebte, gründete er diverse literarische Zeitschriften. Durch einen Unfall büßte er einen Teil seiner Sehkraft ein, später verlor unter Perón seinen Posten als Bibliothekar und wurde nach dessen Absetzung, mittlerweile fast völlig erblindet, Direktor der Nationalbibliothek. Borges war einer der größten Stil- und Formkünstler der Weltliteratur. Sein Werk umfaßt Lyrik, Essays und Erzählungen (Romane zu schreiben lehnte er ab), die sich auszeichnen durch sprachliche Brillanz, enzyklopädischen Bildungsfundus und geistvolle Versteck- und Verwirrspiele. Vorgeworfen wurden Borges Naivität und Zynismus in seinen politischen Ansichten. Sein Gesamtwerk liegt in zwei Ausgaben vor (eine dritte erscheint zur Zeit neu). Siehe dazu: Bücher zu Lateinamerika, Gesamtverzeichnis 2002/2003, sowie die Neuerscheinungen 2003/2004 und 2005/2006.

Zum Buch:

Der erstmals 1949 erschienene zweite große Erzählband von Borges erweitert und vollendet die mit „Fiktionen“ begonnene literarische Revolution. Vom „Aleph“ (einem kleinen Gegenstand, der das ganze Universum enthält) bis zum „Zahir“ (einem kleinen Gegenstand, der das ganze Universum verdrängt) ist hier der gesamte Kosmos des modernen wie des klassischen Erzählens zu finden: artistische Montagen aus Essay und Story, scheinbar schlichte, lakonische Bericht, bis zum logischen Ende getriebene literarische und philosophische Plots; aber auch eine Fülle von Themen und Schauplätzen, wie sie kaum ein Roman bietet. Die Künstlerin Nikola Röthmeyer setzt mit ihrer eigenwilligen Bildsprache die magischen und vielschichtigen Erzählungen des Autors fort. Sie schuf zu Borges’ Werk eine Serie von zwanzig Zeichnungen, die durch ihr lebendiges Wechselspiel zwischen phantastischen und realistischen Elementen faszinieren. (Zitate aus der Verlagsankündigung) Diese Anthologie, von Borges 1952 noch um einige Geschichten ergänzt, gehört zu den besten phantastischen Prosatexten des Autors. Das Grundmuster des Phantastischen definierte er so: das Kunstwerk im Kunstwerk, die Einbeziehung des Traums in die Realität, die Reise in die Zeit, der Doppelgänger (zit. nach Reichardt, 1992). Lassen Sie sich verzaubern von dieser wunderschönen  Ausgabe der Büchergilde (nur für Mitglieder) und begeben Sie sich mit Borges auf die Suche nach dem Aleph unter der Kellertreppe, erleben sie die Rache der Emma Zunz, besuchen Sie den berühmten arabischen Gelehrten Averroes in Córdoba und verirren Sie sich nicht im Labyrinth von Ibn Hakkan al-Bokhari sondern lieber in dem labyrinthischen Kosmos von Borges’ phantastischen Geschichten.  Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)