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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Borges, Jorge Luis / Bioy Casares, Adolfo

Sechs Aufgaben für Don Isidro Parodi / Zwei denkwürdige Phantasien / Mord nach Modell

Untertitel
Übersetzt von Liselott Reger und Gisbert Haefs
Beschreibung
Verlag
München: Carl Hanser, 2009
Format
geb.
Seiten
285 Seiten
ISBN/EAN
978-3-446-23291-4
Preis
24,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Jorge Luis Borges wurde am 24. August 1899 in Buenos Aires geboren, gestorben ist er am 14. Juni 1986 in Genf. Zurückgekehrt aus Europa, wo er von 1914 bis 1921 mit seinen Eltern lebte, gründete er diverse literarische Zeitschriften. Durch einen Unfall büßte er einen Teil seiner Sehkraft ein, später verlor er unter Perón seinen Posten als Bibliothekar und wurde nach dessen Absetzung, mittlerweile fast völlig erblindet, Direktor der Nationalbibliothek. Borges war einer der größten Stil- und Formkünstler der Weltliteratur. Sein Werk umfaßt Lyrik, Essays und Erzählungen (Romane zu schreiben lehnte er ab), die sich auszeichnen durch sprachliche Brillanz, enzyklopädischen Bildungsfundus und geistvolle Versteck- und Verwirrspiele. Adolfo Bioy Casares wurde am 15.9.1914 in Buenos Aires geboren und ist dort gestorben am 8.3.1999; er studierte Jura und Philologie und war Herausgeber diverser Zeitschriften. Die Kurzgeschichten und Romane Bioy Casares’ stehen in der Tradition der phantastischen Literatur. In ihnen entfaltet sich „eine Odyssee wundersamer Begegnungen, auf die nur die Wahnspiegelung oder das Symbol als Schlüssel zu passen scheinen, doch entschlüsselt er sie mittels eines einzigen, zwar phantastischen, aber nicht übernatürlichen Postulats.“ (J. L. Borges).

Zum Buch:

Die „Sechs Aufgaben …“ erschienen erstmals 1942 unter dem gemeinsamen Pseudonym H. Bustos Domecq. Titelheld der Geschichten ist der unschuldig inhaftierte Fiseur Don Isidro Parodi (sic!), der in seiner Gefängniszelle, die schwierigsten Kriminalfälle löst. In Wahrheit sind diese Geschichten jedoch Sprachparodien auf die Großmäuler und Schönredner, kurz die aufgeblasene Gesellschaft im Buenos Aires jener Zeit. Damit ist gleichzeitig eine der Schwierigkeiten angedeutet, die heutige deutschsprachige Leser mit den Texten haben – sie werden die zahlreichen Anspielungen kaum erkennen können. Dennoch, sagt Leopold Federmair mit Recht, „klingt in der vorliegenden Übersetzung die abstrus versponnene Sprache der Figuren durch; eine Sprache, die audf indirekte Weise der Abstrusität der Kriminalgeschichten entspricht.“ Gleiches gilt auch für das unter dem Pseudonym B. Suárez Lynch im Jahre 1946 veröffentlichte Werk „Mord nach Modell.“ Zu hoffen bleibt, daß die heutigen Leserinnen und Leser etwas von dem Spaß nachempfinden können, den die beiden Autoren zweifellos beim Abfassen der Geschichten gehabt haben. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)