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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Chao, Ramón

Ein Zug aus Eis und Feuer

Untertitel
Mit Mano Negra durch Kolumbien
Beschreibung
Verlag
Hamburg: Edition Nautilus, 2008
Format
br.
Seiten
30 schw.-w. Fotos 219 Seiten
ISBN/EAN
978-3-89401-564-0
Preis
14,90 EUR

Zum Buch:

Das ist der Bericht von einer anderthalbmonatigen verrückten Reise, die die französische Musikgruppe Mano Negra im Verein mit einem bunten Haufen von Artisten und anderen Künstlern 1993 durch Kolumbien führte. Unterstützt von einer Reihe von Sponsoren, fuhr die zusammengewürfelte Truppe mit einem Zug aus 21 mehr oder weniger selbstgebastelten Waggons auf einer 1000 km langen, längst stillgelegten Strecke von Bogotá nach Santa Marta an der Karibikküste. Von hier aus startete der Zug zu einer abenteuerlichen Reise zurück in die Hauptstadt. Dabei wurde an vielen Orten angehalten und unter den widrigsten Umständen Konzerte veranstaltet; das zahlreiche Publikum erlebte artistische Darbietungen, sieht den Kampf zwischen Eis und Feuer, besichtigt den Käfig mit dem Riesenleguan, den Bühnenwaggon der Gaukler und vieles andere mehr. Nicht immer geht alles glatt und vieles muß improvisiert werden. Alle Veranstaltungen sind kostenlos und begeistern vor allem die jugendlichen Zuschauer. Ramon Chao, Jahrgang 1935 fährt als Chronist mit und hat einen spannenden Bericht über die Reise geschrieben. Er macht deutlich, daß das Unternehmen kein unpolitisches und ungefährliches Abenteuer war, sondern fast allen Beteiligten wußten, was die Reise durch ein Gebiet mit täglichen Überfällen und Morden, von unbeschreiblichen Elend und Hoffnungslosigkeit bedeutete. Viele der Akteure gaben unterwegs auf und reisten nach Frankreich zurück – von 99 gestarteten, blieben nur 40 bis zum Schluß der Reise. In einem Interview erklärte Manu Chao, der Leiter der Band “Mano Negra”: „Lateinamerika ist durch nichts so geprägt wie durch den Gegensatz von Stadt und Land. Das sind zwei verschiedene Welten. Als Künstler und auf den Touren ist man ausschließlich mit der urbanen Lebenswelt konfrontiert. Der Zug konfrontierte uns mit der Welt des Landes. Wir kamen in Gegenden und zu Menschen, die so etwas noch nie in ihrem Leben gesehen hatten.“ Ein lesenswerterf, völlig anderer Blick auf Kolumbien, an dessen Realität sich auch in den letzten 15 Jahren kaum etwas geändert hat.      Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)