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Zum Buch:

Ein Tag in Cannes während der Filmfestspiele: Der reiche Russe Igor hat sich diesen Ort und diese Zeit ausgesucht, um seine geliebte Ewa zurückzugewinnen, die ihn wegen eines ebenfalls reichen Modemenschen aus dem nahen Osten sitzengelassen hat. Dazu ist ihm jedes Mittel recht, auch der Mord an willkürlich ausgesuchten Zufallsbekanntschaften. „Eine Welt zerstören“ nennt er seine Untaten, die seiner Frau beweisen sollen, zu was er imstande ist. Coelho versammelt in seinem Roman das für den Ort typische Personal: Schauspieler und solche, die es werden wollen, Filmemacher, die in Wahrheit Drogenhändler sind, Models, die hier ihre Chance wittern und dafür alles zu tun bereit sind. Seitenlanger Sermon über die Gefahren der Glitzerwelt, der verderblichen Gier nach Geld und Ruhm unterbrechen den Gang der Handlung, in der ein raffiniert inszenierter Mord dem nächsten folgt. Wieso der Mörder Igor „Sieger“ genannt wird und dann am Ende doch nicht allein bleibt, wie es im Schlußabsatz heißt, gehört zu den vielen Ungereimtheiten und Klischees dieses wirren Romans. Der Sprecher Sven Görtz, der auch als Regisseur, Sänger und Kabarettist arbeitet und unlängst für seine Lesung der Bibel ausgezeichnet wurde, gibt sein Bestes: aber auch sein Können und die gekürzte Fassung des Romans vermögen diese triviale Geschichte nicht zu veredeln.    Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)