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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Fuentes, Carlos

Landschaft in klarem Licht (La región más transparente)

Untertitel
Roman. Aus dem Span. von Maria Bamberg
Beschreibung
Verlag
München: Verlag Süddeutsche Zeitung, 2010
Format
geb,.
Seiten
459 Seiten
ISBN/EAN
978-3-86615-792-7
Preis
8,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Carlos Fuentes wurde am 11.11.1928 in Panama-Stadt geboren. Wie sein Vater wurde er Diplomat und vertrat sein Land in New Delhi, Washington, London und Paris, wo er aus Protest gegen das Massaker an den Studenten auf der Plaza de las tres Culturas in Mexiko-Stadt von 1968 bis 1971 im „Exil“ lebte. In den siebziger Jahren war Fuentes Botschafter in Paris. Seit 1990 lebt Fuentes in Europa. Für sein Werk erhielt er 1987 den höchsten Literaturpreis der spanischsprachigen Welt, den Premio Cervantes. Hauptthemen seiner Werke sind die Erkundung menschlicher Schicksale und deren soziale Basis in der Geschichte Mexikos. Vor allem die nicht eingelösten Ideale und Versprechen der mexikanischen Revolution stehen im Vordergrund, wobei die Durchdringung der Gegenwart von der Vergangenheit her auch seine Sprache und die vielfältigen stilistischen Mittel bestimmt. Zu seinen bekanntesten und bedeutendsten Werken gehört die Sammlung von Erzählungen (Chac Mool) sowie die Romane Landschaft in klarem Licht (La región más transparente), Nichts als das Leben (La muerte de Artemio Cruz), Hautwechsel (Cambio de piel) und das monumentale Werk Terra Nostra (Terra Nostra). (Besprechungen in Bücher zu Lateinamerika, Gesamtverzeichnis 2002/03ff.)

Zum Buch:

Als im Jahre 1910 die Landarbeiter den Diktator Porfirio Díaz davonjagten, begann für Mexiko eine soziale Revolution, die aber ihre Versprechen nicht hielt. Bis auf den heutigen Tag lastet auf dem Land das ungelöste soziale Problem: einer Oberschicht von reichen Industriellen, Großgrundbesitzern, adeligen Schmarotzern steht die Masse der Kleinbauern und Arbeitern gegenüber, die immer noch vergeblich auf eine Veränderung ihrer Lebensbedinungen warten. In dem Roman, der aus einer Montage von u.a. Handlungsfragmenten, inneren Monologen, Pressemeldungen, lyrischen Kommentaren besteht, diskutieren Angehörige aus der sogenannten besseren Gesellschaft und Mit­glieder einer Gruppe sozial Deklassierter, zu der auch die In­tellektuellen gehören, die augenblickliche Lage und die Zukunft in Mexiko-Stadt. Sie erzählen aus ihrer Vergan­gen­heit und ihrem Verhalten während der Revolution. Dabei entsteht allmählich ein kritisches Bild der mexikanischen Gesellschaft in der Hauptstadt in den fünfziger Jahren, von ihren Emporkömmlingen und ih­rem Liebäugeln mit dem gehaßten und gleichzeitig bewun­der­ten US-Kapitalismus. Der Roman aus dem Jahre 1958 gehört zum besten, was Carlos Fuentes geschrieben hat und begründete seinen internationalen Ruhm und seine herausragende Bedeutung für die mexikanische Literatur. Hoffen wir, daß diese Ausgabe etwas länger lieferbar bleibt: die letzte – und natürlich längst vergriffene – deutsche Ausgabe erfolgte 1981. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)