Zum Buch:
Die vorliegende Dissertation versucht, einige sehr spezielle Aspekte der beiden Romane Lezama Limas herauszuarbeiten. Sie richtet sich damit eher an Fachwissenschaftler und nicht an den normalen Leser, der mit den hochkomplexen und nicht auslesbaren Romanen ohnehin seine Schwierigkeiten hat. Dennoch hatte sich der Autor vorgenommen, die in der Tat mitunter schwer lesbaren Romane verständlicher zu machen. Für die Forschung soll ein neues Gebiet erschlossen werden. Unter anderem präsentiert sich der Roman Paradiso anhand der Nachbarn und Angestellten der Familie Cemí nicht nur als Ort, an dem das Begehren entsteht, sondern auch als der Ort, an dem das Begehren in der lustvollen Dispersion der Zeichen beständig vergeht. Der Autor untersucht verschiedene Protagonisten des Romans (vor allem in Paradiso) in bezug auf die beschriebenen sexuellen Verhaltensweisen und ihre Deutungen. Basis für die Interpretation der Romane waren für den Autor vor allem die Arbeiten Foucaults, Deleuze/Guattaris und Derridas. Der künftige Leser sollte in Bezug auf die genannten Autoren einige Kenntnisse besitzen, um der Argumentation in der Dissertation folgen zu können. Eine insgesamt sehr interessante, aber anstrengende Lektüre.
Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)