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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Kozer, José

Trazas / Spuren

Untertitel
Poemas / Gedichte. Zweisprachig. Ausgewählt, eingeführt und aus dem Span. übers. von Susanne Lange
Beschreibung
Verlag
Zürich: teamart Verlag, 2007
Format
engbr.
Seiten
1 schw.-w. Fotos - 158 Seiten
ISBN/EAN
978-3-908126-31-7
Preis
18,50 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

José Kozer wurde 1940 in Havanna geboren. Er ist der Sohn eines polnischen Juden und einer tschechischen Jüdin, die beide 1929 nach Kuba emigrierten. In Havanna lebt er mit seinen Eltern in einem jüdischen Viertel, in dem sich die polnische und tschechische Sprache mit dem Jiddischen mischen; „draußen“ lernt er Spanisch. 1960 emigrierte die Familie erneut. Diesmal in die USA. José Kozer lehrte dort Spanisch an verschiedenen Schulen. Heute lebt er in Florida. Sein Werk umfaßt über 40 Bände; viele davon sind in mehrere Sprachen übersetzt worden. In deutscher Übersetzung liegen bisher nur einzelne Gedichte in einer Anthologien und einer Zeitschriften vor. José Kozer gilt als einer der bedeutendsten Lyriker der kubanischen Exilliteratur.

Zum Buch:

Obwohl José Kozer bereits als 20jähriger in die USA auswanderte und erst 1972 sein erster Gedichtband erschien, sind die Themen seiner Lyrik immer noch mit seiner Heimat verbunden. „In seinen Texten“, so schreibt Susanne Lange in ihrer hilfreichen Einführung, „kehrt er in die verlorene Stadt der Kindheit und Jugend, nach Havanna zurück.“ Aber, so Edgardo Dobry in seinem Nachwort, „er greift nicht zurück auf Kindheitserinnerungen, um aus diesem Material die Komponenten seines Schreibens zu destillieren … das Gedicht bearbeitet bei ihm das Gedächnis, um mittels des eigenen individuellen Erlebens den Mythos eines universalen Urgrunds zu erneuern.“ Viele seiner Gedichte sind Selbsporträts (Porträt von JK als Leser), andere befassen sich mit seinen Lesefrüchten (Hölderlin, Kafka, Whitman) und lösen bei ihm Assoziationsketten aus. Eine neue, moderne Stimme ist zu entdecken, die neue Formen erfindet, probiert. Ein wahrer Künstler, so Edgardo Dobry, „der immer wieder das tut, was er noch nicht tun kann.“ Eine wie immer schön gemachte und vorbildliche, empfehlenswerte Edition, nur mit einem kleinen Wermutstropfen: es fehlen die Quellenangaben zu den einzelnen Gedichten. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)