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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Molica, Fernando

Krieg in Mirandão (Notícias do Mirandão)

Untertitel
Krimi aus Rio. A. d. Port. v. Michael Kegler
Beschreibung
Verlag
Hamburg: Edition Nautilus, 2006
Format
br.
Seiten
187 Seiten
ISBN/EAN
978-3-89401-495-7
Preis
13,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Fernando Molica wurde am 12. Februar 1961 in Rio de Janeiro geboren. Er studierte Journalismus in seiner Heimatstadt und arbeitete als Journalist für verschiedene Zeitungen und Fernsehsender. „Krieg in Mirandão“ ist sein erster Roman.

Zum Buch:

Fontoura ist seit über zehn Jahren Lokalreporter bei einer kleinen Zeitung in Rio de Janeiro. Ihn nerven die immer wieder gleichen Ereignisse in der Stadt, über die er berichten muß. Und so träumt er von der exklusiven Reportage einer wirklich großen Sache, für die er endlich Anerkennung und Gehaltserhöhung – oder noch besser, das Angebot einer großen Zeitung erhält. Pillar ist führendes Mitglied der CR, der Conexão Revolucionária, und erkundet in den Favelas die Möglichkeit eines bewaffneten Aufstandes. Die Verbindung zu Maromba, einem sozial engagierten Mitarbeiter einer NGO (Nicht-Regierungs-Organisation) im Viertel, verschafft ihm Célio, der sein Studium aufgegeben hat, um sich ganz der Agitation für die revolutionäre Sache zu widmen. Einen Verbündeten und Finanzier finden sie schließlich in Marra, dem Chef einer Bande von Drogenhändlern, der freilich nur nach seinen Interessen handelt. Der Plan scheint aufzugehen: Die NGO schafft ein Kommunikationszentrum, die Händler zahlen ihre Schutzgelder jetzt an Marra und die politischen Schulungen für die Bewohner der Favela Mirandão können beginnen … Doch die auffälligen Veränderungen im Viertel bleiben nicht verborgen und so kommt es schließlich zu einem unerwarteten Showdown und Fontoura erhält seine große Reportage. Den eigentlichen Schluß der Geschichte aber verraten den Leserinnen und Lesern Hauptkommissar Jairo Albuquerque und Manfredo Carraro von der Bundespolizei beim Sekt in der Bar des Wellness-Centers – sie haben allen Grund zum Feiern. Dieser spannende Roman ist eigentlich kein Krimi, dazu fehlt der übliche unerschrockene und nicht korrumpierbare Detektiv. Aber es sind auch mehr als nur Nachrichten, Notizen, wie der Originaltitel ankündigt. Der Roman ist Lehrstück eines naiven und daher gescheiterten Traums von der Revolution, ein Bericht vom Mikrokosmos einer Favela. Lobenswert sind das ausführliche Glossar und das sehr informative Interview, das Michael Kegler mit dem Autor geführt hat. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)