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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Padilla, Ignacio

Schatten ohne Namen (Amphitryon)

Untertitel
Roman. A. d. Span. übers. von Frank Wegner
Beschreibung
Verlag
Berlin: Tropen Verlag, 2007
Format
geb.
Seiten
191 Seiten
ISBN/EAN
978-3-932170-84-3
Preis
18,80 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Ignacio Padilla wurde 1968 in Mexiko-Stadt geboren, wo er heute lebt. Er studierte Kommunikations- und Literaturwissenschaften in Südafrika und Edinburgh; zwei Jahre lang war Padilla Kulturattaché an der mexikanischen Botschaft in London. Padilla ist Autor von Romanen, Erzählungen, Kinderbüchern und Essays. 1996 gehörte er zu den Unterzeichnern des Manifiesto Crack, das die Erneuerung des lateinamerikanischen Literatur und die Abkehr vom Magischen Realismus propagierte. In deutscher Übersetzung liegt bisher der Kurzroman „Unmöglichkeit von Krähen“ vor, der zusammen mit Prosa von Jorge Volpi und Eloy Urroz unter dem Sammeltitel „Drei Skizzen des Bösen“ erschien. (Besprechung siehe Bücher zu Lateinamerika, Gesamtverzeichnis 2002/2003)

Zum Buch:

Die Geschichte beginnt im Ersten Weltkrieg. Zwei Männer, Viktor Kretzschmar und Thadeus Dreyer reisen im Zug; sie spielen Schach. Thadeus Dreyer gewinnt und schlüpft nach einer vorherigen Abmachung in Rolle des Viktor Kretzschmar, der den Krieg als Weichensteller fern vom Kriegsgeschehen überleben wird; der Verlierer fährt an die Ostfront. Jahre später: der Weichensteller läßt einen Zug entgleisen, in dem er Thadeus Dreyer, inzwischen hochdekorierter Offizier auf dem Weg zu einem Treffen der NSDAP vermutet. Der Sohn Franz Kretschmar begibt sich auf die Spuren des Rollentauschs. Spätestens an dieser Stelle könnten die Leserinnen und Leser leicht die Übersicht in diesem Verwirrspiel verlieren, in dem dann noch diverse Nazi-Größen wie Himmler und Göring auftauchen und die Identität von Eichmann infrage gestellt wird. Die ständig wechselnden Perspektiven mit plötzlich eingeführten neuen Erzählern sowie das Spiel mit den unterschiedlichen Identitäten macht diesen spannenden Roman, der in seiner Struktur wie ein Schachspiel aufgebaut ist, zu einer zwar amüsanten aber auch anstrengenden Lektüre.    Klaus Küpper, (Bücher zu Lateinamerika)