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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Padura, Leonardo

Der Nebel von gestern (La neblina del ayer)

Untertitel
Roman. A. d. kubanischen Spanisch von Hans-Joachm Hartstein
Beschreibung
Verlag
Zürich: Unionsverlag, 2008
Format
geb.
Seiten
363 Seiten
ISBN/EAN
978-3-293-00388-0
Preis
19,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Leonardo Padura (Fuentes) wurde 1955 in Havanna geboren. Er studierte Literaturwissenschaften in Havanna und arbeitete als Journalist für kubanische Zeitschriften. 1989 begann er, Kriminalromane zu schreiben, die er benutzt, um Probleme in der aktuellen kubanischen Gesellschaft zu schildern und für die er zahlreiche Preise erhielt. Inzwischen gehört er zu den meistübersetzten kubanischen Autoren. Leonardo Padura lebt in Havanna.

Zum Buch:

Vor zehn Jahren hat Mario Conde, der Held aus den vorherigen Kriminalromanen Paduras, den Polizeidienst quittiert. Nun schlägt er sich als Antiquar durchs Leben. Durch Zufall stößt er auf einen wahren Schatz an alten und seltenen Büchern, die ein Geschwisterpaar für einen Exilierten schon jahrelang aufbewahrt hat. Dort findet er in einem Kochbuch einen alten Zeitungsartikel aus den sechziger Jahren über eine damals bekannte Bolerosängerin. Der Name Violeta del Rio kommt ihm irgendwie bekannt vor und als er schließlich eine Schallplatte von ihr hört ist er sofort fasziniert und macht er sich auf die Suche nach der plötzlich Verschwundenen. „Er versuchte die noch sichtbaren Spuren einer schillernden, ausschweifenden Stadt zu finden, einer längst vergangenen Welt, die er nur vom Hörensagen kannte, von vergessenen Schallplatten, aus unendlich vielen Büchern, und die er sich hell erleuchtet vorstellte, mit Clubs, Cabarets, Melodien und Menschen …“ (202) Er schlich sich „durch ein Labyrinth unpassierbarer, mit Abfall und Schutt übersäter Straßen. Es sah aus wie nach einem Krieg: Häuser kurz vor dem Einstürzen … zerfressenen Holzbalken … mit Krätze übersäte Hunde … El Conde überkam das Gefühl, die Grenzen zum Chaos überschritten zu haben, zu einer Welt am Rande einer kaum noch aufzuhaltenden Apokalypse.“ (202) Doch nach mancherlei gefährlichen Abenteuern gelingt ihm die Aufklärung des mysteriösen Falles. Das alles ist routiniert und trotz einiger Längen spannend erzählt – ein Lesevergnügen nicht nur für Liebhaber des Kriminalromans, sondern ebenso für die Freunde Kubas, die von Padura ein ungeschminktes Bild von der Insel erwarten. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)