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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Pitol, Sergio

Die Kunst der Flucht (El arte de la fuga)

Untertitel
A. d. mex. Span. übers. v. Ulrich Kunzmann
Beschreibung
Verlag
Berlin: Matthes & Seitz, 2007
Format
geb.
Seiten
383 Seiten
ISBN/EAN
978-3-88221-882-4
Preis
26,80 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Sergio Pitol (Demeneghi) wurde am 18.3.1933 in Puebla/Mexiko geboren. Er studierte Jura und Literaturwissenschaften. Pitol ist Prosaschriftsteller, Essayist, Lyriker und Übersetzer aus dem Russischen, Polnischen und Englischen (u.a. übersetzte er Werke von Gogol, Gombrowicz, James, Conrad). Er war Kulturattaché und Botschafter in Paris, Warschau, Budapest, Moskau und Prag. Im Jahre 2005 erhielt er den Premio Cervantes, den höchsten Literaturpreis der spanischsprachigen Welt. Von seinem großen Oeuvre liegen bisher sechs Werke übersetzt vor. (Besprechungen siehe Bücher zu Lateinamerika, Gesamtverzeichnis 2002/2003, Neuerscheinungen 2003/2004 und 2005/2006).

Zum Buch:

Die Zusammenstellung von kurzen Texten, Tagebuch- und Reisenotizen, Erinnerungen an Begegnungen und zu Essays ausgearbeiteten Lesefrüchten, die Pitol zwischen 1994 und 1996 niederschrieb, führt die Leserinnen und Leser in den Kosmos eines vielgereisten Diplomaten, der zudem in vielen Sprachen zuhause ist. Im ersten Teil („Erinnern“) berichtet er von den zahlreichen  Begegnungen, auch in Orten außerhalb seiner beruflichen Tätigkeit als Diplomat, so z. B. in Siena, Rom, Barcelona und natürlich Mexiko. Oft sind es Treffen und Unterhaltungen mit Schriftstellerkollegen, vielen auch bei uns bekannten und weniger bekannten Zeitgenossen. „Dieses Buch ist ja gewissermaßen eine Sammlung von Wiedergutmachungen und Klageliedern, ein Versuch, Beunruhigungen zu besänftigen und Wunden auszubrennen, und deshalb darf ich mir erlauben, die Umstände der Begegnung mit einigen wenigen Zeilen anzudeuten.“ (S. 125) Im Teil „Schreiben“ sind wir Zeuge seiner ersten mißglückten und später erfolgreichen Schreibversuche und erleben die Entstehungsgeschichte eines seiner Romane („Die göttliche Schnepfe“). Die Leserinnen und Leser werden mit Pital Zeitzeuge historischer Ereignisse (bis hin zum mit viel Sympathie bedachten Aufstand der Zapatistas in Chiapas im letzten Abschnitt). Und wir schauen ihm in dem Kapitel „Lesen“ bei der Lektüre der Romane von u.a. Hašek, Gombrowicz, Galdós, Tabucchi, Thomas Mann, José Vasconcelos, Andrzejewski über die Schulter. Pitol versteht es, uns neugierig zu machen auf die von ihm besuchten und mit Empathie beschriebenen Orte und seine vielen Lesefrüchte. Aus diesem Grunde hätte ich mir präzisere Angaben im Anmerkungsapparat zu den Werken gewünscht, die in deutscher Übersetzung erschienen sind. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)