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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Gómez Dávila, Nicolás

Es genügt, dass die Schönheit unseren Überdruss streift...

Untertitel
Aphorismen. A. d. Span. von Michaela Meßner, Günter Maschke, Thomas Knefeli und Günther Rudolf Sigl
Beschreibung
Verlag
Stuttgart: Reclam, 2007
Format
kt.
Seiten
168 Seiten
ISBN/EAN
978-3-15-020141-1
Preis
8,95 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Nicolás Gómez Dávila wurde am 18. Mai 1913 in Bogotá geboren. Er entstammt einer Familie von Großgrundbesitzern; erzogen wurde er in Frankreich. Lebte, abgesehen von einer Reise durch Europa nach dem zweiten Weltkrieg, bis zu seinem Tod am 17. Mai 1994 zurückgezogen in der Nähe von Bogotá. Er nannte sich selbst einen Reaktionär, der sich als Kritiker des Marxismus, der Demokratie, des ideologischen Faschismus und eines blinden Fortschrittglaubens verstand. Seine Aphorismen oder Scholien, wie er sie nennt, wurden erst spät ins Deutsche übersetzt und liegen in mehreren Auswahlbänden und einer Gesamtausgabe vor (siehe auch: Bücher zu Lateinamerika, Gesamtverzeichnis 2002/2003).

Zum Buch:

Gómez Dávila, eine singuläre Erscheinung unter den Schriftstellern und Philosophen Lateinamerikas, nannte sich selbst einen „authenischen Reaktionär“ („Reaktionär heißt, nicht an bestimmte Lösungenn glauben, sondern ein scharfes Gespür für die Komplexität der Probleme haben.“ Aus Einsamkeiten) und provozierte damit bewußt eine vielfache Gegnerschaft. Er lehnte kommunistische Lehren ebenso ab wie alle Entwicklungen auf der Basis kapitalistischer Gesellschaften. Demokratische Ideen waren  ihm vollständig verhaßt; eine Vorstellung von der Gleichheit aller Menschheit oder von der Akzeptanz von Mehrheitsentscheidungen sind für ihn undiskutabel. Seine Ideen, die sich aus einem rebellischen Katholizismus herleiteten, beeinhalteten keine Lösungen. Er schrieb über Politik, Philosophie, Religion, Geschichte, Literatur und Erotik. Alle Gedanken sind in einer klaren Sprache abgefaßte, sind radikale Tabuverletzungen und dokumentieren die Abscheu ihres Autors für die Moderne bis zum Zynismus. Sie gehören in kein System, sie sind nur „Farbtupfen einer ‚poinitillistischen‘ Komposition“, die erst die Leser/-innen zu einem Bild zusammensetzen. „Als Chronist der Jahrhunderte füge ich bloß ein reaktionäres Flickwerk zusammen.“ Der Herausgeber hat die willkürliche Auswahl der Texte thematisch gegliedert. So finden die Leserinnen und Leser die Gedanken des Reaktionärs unter Stichworten wie: Moderne, Zivilisation, Geschichte, Christentum, Politik, Die Linke u.a. Die unterschiedlichen Urteile über Gómez Dávila und seine Gedanken gibt Michael Klonovsky in einem Selbstgespräch wieder, das er anstelle eines Nachworts verfaßt hat. Alle Texte wurden zusammengestellt aus den den drei „Scholien“-Sammelbänden, die in den Jahren 1992, 1994 und 2006 in deutscher Übersetzung in Wien erschienen sind. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)