Zum Buch:
Jeder kennt das: Da will man ins Museum, in den Zoo, schnell zum Bäcker oder auf dem Nachhauseweg nur noch rasch ein Eis holen – und dann das: Eine riesige Schlange. Und man fragt sich, warum geht das hier nicht weiter, und man denkt sich, wie öde das ist, vor allem dann, wenn es nur im Schritttempo vorangeht.
In Lena Hesses unterhaltsamem Bilderbuch passiert etwas ganz Ähnliches, nur mit dem entscheidenden Unterschied, dass einem hier niemals langweilig wird. Im Gegenteil. Und auch diejenigen, die da anstehen, sind alles andere als gewöhnlich.
Da sind zum Beispiel die beiden Marsbewohner und die kleine Fee, die sich scheinbar verlaufen haben. Da ist der telefonierende Taubenvater, der ganz dringend zu seiner Frau muss, weil die beiden Nachwuchs erwarten. Oder die beiden Polizisten, die einen Einbrecher suchen. Eine fette Katze, die angeblich gar nicht fett ist – sondern nur viel Fell hat. Die Frau, die ihrem Mann einen Schal strickt, der immer länger wird. Der Jongleur, der sich die Zeit vertreibt, der kleine Junge, der mit seiner Mutter Ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst spielt, oder der Hund Hasso, der ausbüxt. Und es gibt sogar eine echte Warte-Schlange!
Die Liste ließe sich noch endlos weiterführen, aber zu viel zu verraten geht auch nicht. Vor allem deshalb nicht, weil man erst ganz am Ende des Buches erfährt, wofür all die Leute überhaupt anstehen.
Hallo, ist hier hinten? ist ein prima Buch zum Vor- und Zurückblättern, zum Suchen und zum Entdecken, und es eignet sich ganz hervorragend für verregnete Urlaubstage oder langweilige Stunden im Stau.
Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln