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Ein Haufen Dollarscheine

Autor
Dischereit, Esther

Ein Haufen Dollarscheine

Untertitel
Roman
Beschreibung

Die Frau mit dem blumengemusterten Kleid erhebt sich endlich aus ihrem Bett. In der Hitze des Zimmers bleibt ihre Vergangenheit wie in Schwaden stehen: die Vergangenheit eines versteckten jüdischen Kindes. »Immer wieder taucht jemand auf und soll zu uns gehören«, murmelt ihre Schwester. Der Thanksgiving-Truthahn in Chicago verschluckt das Schwarze Amen ihres Mannes, der für die Kinder Palästinas um Frieden betet, während am anderen Ende des Tisches mit einem weißen Amen eine Danksagung an den amerikanischen Präsidenten gesprochen wird. Der nunmehr jüdisch-orthodox bekennende Sohn nennt seine Mutter Closet-Jew. Gojische Partner*innen der zweitverheirateten Überlebenden eignen sich deren »Wiedergutmachung« an, und schließlich weigert sich auch der russische Rabbiner, das Vorkriegsgrab von Berlin-Weißensee zurückzugeben.

Traurig, empörend, unerhört und, wenn die Tante sich die klebrigen Kekse aus der Flug­hafenlounge in die Tasche stopft, auch komisch, wie Filmschnitte aus einem nicht geplanten Drehbuch. »Ein Haufen Dollarscheine« ist ein v­er­rück­tes Familien­szenario zwischen Berlin, ­Chicago, ­Heppenheim, Rom und wieder zurück.
Verlagstext)

Verlag
Maro Verlag, 2024
Seiten
312
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-87512-676-1
Preis
24,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Esther Dischereit lebt in Berlin. Sie schreibt Prosa, Lyrik und Essays und ist Autorin von Theater- und Hörstücken. Mit »Joëmis Tisch. Eine jüdische Geschichte« und »Übungen ­jüdisch zu sein« wurde sie eine der wichtigsten literarischen Stimmen unter den Nachkommen der Shoa-Überlebenden in Deutschland. 2009 erhielt sie den Erich-Fried-Preis. Als Professorin lehrte sie an der Universität für angewandte Kunst in Wien, 2019 als DAAD Chair in Contemporary ­Poetics an der New York University.