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Zukunftsbilder 2045

Autor
Schaller, Stella; Zeddies, Lino; Scheub, Ute; Vollmar, Sebastian

Zukunftsbilder 2045

Untertitel
Eine Reise in die Welt von morgen. Herausgegeben von Reinventing Society
Beschreibung

Vier AutorInnen haben sich mit dem hier empfohlenen Buch – das viel mehr ist als ein spannender Bildband – der Aufgabe gestellt, den Krisen, Kriegen und düsteren ökosozialen Entwicklungen unserer Zeit etwas entgegenzusetzen. Bei ihrem Blick in eine mögliche Zukunft geht es darum, neue Perspektiven einzunehmen, den Begriff „Utopie“ von dem immer darin mitschwingenden Attribut „unrealistisch“ zu befreien, und uns anstecken zu lassen von Zuversicht und Tatendrang. Fotorealistische Bilder unserer Städte im Jahr 2045 ermöglichen uns eine Vorstellung davon, wohin es im positivsten Sinne gehen kann, wenn wir die weltweit bereits existierenden transformativen Projekte, Ideen und Initiativen ernst nehmen, fördern und wachsen lassen. Zukunftsbilder 2045 ist ein Buch zum immer wieder Durchblättern, zum Diskutieren und Weiterdenken. Unbedingt lesen!
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
oekom verlag, 2023
Seiten
176
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-96238-386-2
Preis
33,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Stella Schaller arbeitet als systemische Transformationsbegleiterin in Berlin. Die Mitgründerin des Thinktanks Reinventing Society leitet Beratungsvorhaben und ganzheitliche Weiterbildungen für die sozial-ökologische Transformation. Zuvor war sie in der internationalen Politikberatung im Bereich Klimaaußenpolitik und SDGs und in der Gemeinwohlökonomie tätig. Stella Schaller studierte internationale Entwicklungswissenschaften und Nachhaltigkeit sowie Medien- und Kommunikationswissenschaft und Politikwissenschaft.

Lino Zeddies ist Berater für Transformation, Selbstorganisation und Utopieentwicklung bei Reinventing Society. Nach Lebensstationen als Pluraler Ökonom, Geldreformer und Coach, in denen er sich intensiv mit gesellschaftlicher als auch innerer Transformation auseinandersetzte, ist sein Wirken auf integrale Gesellschaftsentwicklung ausgerichtet. 2020 hat er das Buch »Utopia 2048« veröffentlicht, in dem er die zahlreichen kleinen und großen Lösungen für eine schönere Welt erzählerisch zusammenfügt.

Ute Scheub, 1955 in Tübingen geboren, war Mitbegründerin der taz. Die promovierte Politikwissenschaftlerin arbeitet als freie Journalistin in Berlin und hat rund 25 Bücher verfasst, darunter »Aufbäumen gegen die Dürre«, »Die Humusrevolution«, »Glücksökonomie« und »Die unvollendete Demokratie«. Ihre Schwerpunkte sind Ökologie, Frauenrechte und Demokratie. Sie sieht sich selbst als »Geburtshelferin für ökosoziale Projekte und Geschichten des Gelingens« und engagiert sich ehrenamtlich in diversen Initiativen.

Sebastian Vollmar ist seit 2010 Artdirector und Founder von Vollmar & Vision und Artdirector und Fellow bei Reinventing Society. Als diplomierter Kommunikationsdesigner macht er das sichtbar, was gut und nachhaltig ist, etwa mit der innovativen Gestaltung von Studien und Veröffentlichungen, durch Illustrationen oder Brand-Design. Ihn fasziniert die Wechselwirkung innerer und äußerer Transformation, als ausgebildeter Naturprozessbegleiter begleitet er Menschen in die Wiederverbindung mit der Natur und dem inneren Kompass.

Zum Buch:

Im Januar gelingt es einigen von uns eher, an die Möglichkeit positiver Veränderung zu glauben. Oder haben Sie keine guten Vorsätze gefasst? Vielleicht ist daher jetzt ein idealer Moment, Zukunftsbilder 2045 in die Hand und uns mitnehmen zu lassen auf eine Zeitreise in eine wünschenswerte Zukunft.

Vier AutorInnen – drei von Ihnen MitdenkerInnen der 2020 in Berlin gegründeten Organisation „Reinventing Society“ – haben sich die Aufgabe gestellt, den Krisen, Kriegen und düsteren ökosozialen Entwicklungen unserer Zeit etwas entgegenzusetzen. Es geht darum, neue Perspektiven einzunehmen, den Begriff „Utopie“ von dem heute unweigerlich darin mitschwingenden Attribut „unrealistisch“ zu befreien, und uns anstecken zu lassen von Zuversicht und Tatendrang.

Aufgebaut ist das Buch als Reisereportage einer fiktiven Journalistin, die in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts Deutschland den Rücken kehrte, um nach Südamerika auszuwandern. Nun macht sie sich 2045 auf den Weg in die alte Heimat und führt in verschiedensten Städten Deutschlands und Europas Gespräche mit unterschiedlichen Menschen, die im Rückblick von gesellschaftlicher Transformation der vergangenen Jahrzehnte berichten.

In Köln trifft die Erzählerin einen Innovationsbeauftragten, in Ludwigsburg die Koordinatorin der bundesweiten Bürgerwerkstatt und in Hamburg die ehemalige Bürgermeisterin der Stadt. Alle berichten von dem, was die Veränderung in ihrer jeweiligen Stadt begünstigt, ermöglicht oder erst in Gang gebracht hat. Wir lesen von Jahren der Dürre, die Veränderungen unumgänglich machten, von Hamburg als erster Schwammstadt, der Begründung der „Dekade des regenerativen Bauens“ 2028 in Stuttgart und von einem soziokratisch organisierten Möbel-Unternehmen in Frankfurt am Main. Eine Leipziger Psychologin klärt über die Notwendigkeit von individueller und gesellschaftlicher Heilung auf. Und von der Ministerin für integrale Gesellschaftsentwicklung in Berlin erfahren wir, dass sich kollektive Traumata als Hemmnis konstruktiver Veränderungen erwiesen haben und daher in der Zukunft nachhaltig Beachtung erfahren werden.

Illustriert werden die Kapitel jeweils mit großformatigen, fotorealistischen Bildern, meist einer Gegenüberstellung der Jahre 2022 und 2045. Auf allen Zukunftsbildern sind lebendige Plätze, unendlich viel mehr Grün, weniger Asphalt und mehr Menschen zu sehen. Hier lohnt es sich wirklich, sehr genau hinzusehen, es gibt viele Details zu entdecken. Und doch liegt die besondere Kraft dieses Buchs in den Texten. Hier wird sorgfältig der Begriff nachhaltig durch regenerativ ersetzt, um deutlich zu machen, dass es längst nicht mehr reicht, unseren Status Quo zu erhalten. Es geht um die Möglichkeit einer Trendumkehr, darum, der Natur wieder Raum zu geben, damit Ökosysteme sich endlich regenerieren können. Die Menschen in den Städten brauchen ebenfalls Raum und Räume der Begegnung jenseits von Konsum, sie brauchen Gelegenheit, Selbstwirksamkeit zu erfahren, sich zugehörig zu fühlen.

Die Lektüre von Zukunftsbilder 2045 ermöglicht uns eine Vorstellung davon, wohin es im positivsten Sinne gehen kann mit uns und unserem Planeten, auch weil es weltweit bereits unendliche viele transformative Projekte, Ideen und Initiativen gibt. Wir dürfen Hoffnung schöpfen und anknüpfen an all diese Visionen und Impulse oder sogar selbst welche hinzufügen. Ein Buch zum Diskutieren und Weiterdenken. Unbedingt lesen!

Larissa Siebicke, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt